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Rolle rückwärts beendet schwarz-weiß gestreift
Eine Woche Urlaub tut wieder einmal Wunder: den zweiten Ärmel der senffarbenen Jacke konnte ich bei ausgezeichnetem Nordseelicht zuende stricken und dann alle Teile vernähen. Das Aufribbeln hat sich sehr gelohnt – die Maße stimmen nun, es ist sogar Wolle übriggeblieben. Dazu trage ich das T-Shirt aus dem schwarz-weiß gestreiften Stoff – das erste Exemplar mit weiterem Kragen.
Alle, die das Modell nachstricken möchten, finden folgend die von mir angepassten Maschenanschlagszahlen. Die Höhenangaben sowie Zu- und Abnahmen habe ich gemäß Anleitung gestrickt (nicht wundern: bei den Ärmeln bleiben keine Maschen übrig, der Schulteransatz läuft spitz zu).
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Once upon a time … in 1969
40 Jahre alt werden und gleichzeitig das 50ste Jubiläum des Jahres 1969 feiern – das geht!
Die Gäste erschienen zeitgemäß gekleidet, es wurde aus stilechten Gläsern getrunken, dazu klassische Schnittchen von kalten Platten verzehrt.
Inspirationen lieferte dieses Kochbuch über die kalte Küche aus dem Jahr 1963:
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Stoff(mittel)großeinkauf
Es sieht bei mir mal wieder ein wenig nach Ebbe aus, da ich im Juni das letzte Mal von mir hab hören lassen. Das mit der Ebbe stimmt nur teilweise – im Verborgenen stricke ich, und da es leider noch keine großen Erfolgserlebnisse zu vermelden gibt, außer dass die Jacke nun tragbare Formen aufweist, wird es erst nach Vollendung ein paar schicke Fotos an dieser Stelle geben.
Beim Nähen ist es ja bekanntlich etwas einfacher: hier kann ich euch bereits nach dem Einkauf und noch vor dem Nähen teilhaben lassen.
Vor ca. zwei Wochen nahm ich wieder die etwas längere Anreise zum Mutterkonzern der „Alles-für-Sachenmacher“ in Kauf, um nach ein paar schönen Kleiderstoffen Ausschau zu halten, da ich vor nicht allzu langer Zeit in einer Last-Minute-Aktion drei Kleiderschnitte der Plattform schnittchen.com erstand (Trine, Luciana und Julie). Leichte Baumwollstoffe oder Viskose – leider wurde ich nicht fündig. Was seht ihr nun? Zweimal Jersey: ein rot-weißer Schlauchjersey für einen jahreszeitunabhängigen Rock sowie das klassische Schwarz-Weiß für ein weiteres T-Shirt.
Da ich im Geschäft mitbekam, dass immer mehr auf Web-Shop umgestiegen wird, d.h. die Stoffe, die man online findet, nicht immer im Laden vorrätig sind, habe ich vom heimatlichen Sofa eine erneute Recherche unternommen. Letztendlich habe ich mich doch für einen Stoff entschieden, der mir auch aus dem Laden bekannt vorkam, aber mir sei zugute zu halten, dass der Einkaufstag vor Ort mit viel Sonneneinstrahlung einherging. Ich wollte schnell nach Hause und mich nicht unnötig lange zwischen den Stoffballen aufhalten.
Der rostfarbene Baumwollstoff ist wohl eine gute Wahl für das geplante Kleid Trine von der bereits genannten Plattform. Es wird ein sogenanntes Cocoon-Kleid, was sich darin auszeichnet, dass es etwas bauchiger geschnitten („Eier-Silhouette“) ist und große Taschen hat, die in die vordere Quernaht eingesetzt werden. Und das beste: es hat keinen Reißverschluss …
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Das Kleid
Mit aufwendigen Etui-Kleidern scheint es wie im Tischlerhandwerk zu sein: das Möbelstück ist fertig, aber die Oberflächenbearbeitung nimmt noch einmal dieselbe Zeit in Anspruch. Bei dem Kleid war es das Annähen des Futters an Armausschnitten und am Reißverschluss sowie das unsichtbare Säumen. Aber die Arbeit hat sich gelohnt – es sieht nun so aus, wie ich es mir vorgestellt habe und der Tragekomfort ist hoch!
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Rolle rückwärts
Heute unterstelle ich mir selbst einen gewissen Wahnsinn. Von Zeit zu Zeit von Dingen, die zu langsam gehen oder prozesshemmend sind, leicht genervt bis latent cholerisch reagierend, bin ich, wenn es um das Erstellen von Gegenständen aus Wolle, Stoff oder Holz geht, erstaunlich langmütig.
Eine Woche auf der Couch mit dicker Erkältung ließ mich innehalten und meine fast (!) fertig gestrickte senffarbene Jacke noch einmal in Ruhe betrachten. Seltsam, sie wirkte doch etwas weit, zumindest weiter als ein weit, das noch gut aussieht. Woran lag es? Ich strickte mit dem Originalgarn, mit der angegebenen Nadelstärke und hatte brav meine Maschenprobe angefertigt. Die Anleitung hatte ich mir als PDF abgespeichert – allerdings wurde die Zeichnung mit den fertigen Maßen leider nicht mit übertragen. Dies hatte zur Folge, dass ich munter weiterstrickte. Und, wie ich einem meiner letzten Beiträge schrieb, ging auch noch die Wolle zur Neige, was mich ebenfalls hätte stutzig machen müssen. Ich ärgerte mich jedoch über ungenaue Mengenangaben in der Anleitung. Nun griff ich jedoch zum Maßband: das Rückenteil sollte 54 cm messen – bei mir hatte es stolze 66 cm erreicht. Bei Vorderteilen und Ärmeln das gleiche Drama. Really too much oversize!
Was tun? Böse sein, weiterstricken und Wolle nachkaufen? Nein, lieber drei Stunden Aufribbeln in Kauf nehmen, die Maschenanzahl an die vorgebenen Maße anpassen und sich darüber freuen, dass man am Ende ein schönes (und passendes) Kleidungsstück hat.
Wahnsinnig – ja, aber es gibt so viele andere irre und zeitfressende Tätigkeiten. Von meinem 2000-Puzzle wisst ihr ja noch gar nicht …
Senffarbene Jacke 2.0