• Aus dem Leben,  Wolle

    Aufgeribbelt

    Derzeit habe ich den Eindruck, dass ich selten ein Strickstück in einem Rutsch fertig bekomme, sondern viel am Ribbeln bin. Dafür gibt es diverse Gründe.

    Wenn die Maschenprobe nicht stimmt, stimmen auch die Endmaße nicht. In der Regel erstelle ich Maschenproben, bei Originalgarn und seriöser Anleitung habe ich jedoch schon verzichtet – böser Fehler!
    In der Vergangenheit kam es auch schon öfter vor, dass ich Ersatzgarn statt des Originalgarns verwendet habe. In früheren Zeiten konnte ich mir Originalgarne häufig nicht leisten, bei manchen sehe ich es auch heute nicht ein, derart viel Geld auszugeben. Ersatzgarne sind allerdings immer risikobehaftet, da selbst bei identischer Lauflänge und Maschenprobe das Ergbnis anders aussehen kann als erwartet. Bei mir ist es schon ein paar Male gut gegangen, aber seit einigen Jahren stricke ich lieber mit Originalgarnen, sofern ich sie bekommen kann (hier ist die Maschenprobe unverzichtbar!).
    Worauf leider niemand Einfluss hat beim Stricken sind schlechte Anleitungen. Sie zeichnen sich durch unkorrekte Angaben von Wollmengen aus (üblicherweise zu knapp), Maße weichen ab und/oder es gibt Fehler in den Berechnungen bei Ab- und Zunahmen.

    Letzteres ist wirklich ärgerlich, da ich trotz Originalgarn, korrekter Nadelstärke und vorab angefertigter Maschenprobe nicht zum gewünschten Ergebnis komme.

    Bei meinem derzeitigen Pullover aus Silk Mohair hatte ich auf die Maschenprobe verzichtet (durch das edle Originalgarn wiegte ich mich in Sicherheit …). Ganz klar mein Fehler. Ergebnis: zu wenig Wolle für den Rumpf, der sehr sackartig um mich herumschlabberte. Also habe ich eine Nummer kleiner mit einer halben Nadelstärke kleiner gestrickt. Nun sieht der Rumpf gut aus, allerdings ist die Gesamtlänge auch hier nur mit ein wenig (mehr) Ziehen bzw. Spannen im Anschluss zu erreichen. Für die kleinere Größe werden laut Anleitung insgesamt 25 Gramm weniger Wolle benötigt; obwohl mir aufgrund des Einkaufs für die größere Größe mehr Wolle zur Verfügung steht, reichte es doch nur sehr knapp. Großes Fragezeichen.

    Kein Anlass für eine Sinnkrise. Ein tröstender Rückblick zeigt mir, dass das Aufribbeln in der Vergangenheit in nunmehr sechs Fällen wahre Wunder wirkte:

    Einzig die Verwandlung des einst krausgestrickten Riesenpullovers (tonnenschwer und sauteuer) zur abgespeckten Version (2012) war ohne Erfolg gekröhnt. That’s life!

  • Aus dem Leben,  Holz

    Birkenfurnier

    Das erste Lehrjahr meiner Tischlerausbildung absolvierte ich damals im Rahmen eines Berufsgrundbildungsjahres, wie es in Niedersachsen üblich ist. Der Unterricht findet an einer Berufsschule statt und enthält Theorie- und Praxisanteile. Erst im zweiten Lehrjahr gehen die Lehrlinge in die Betriebe, was den Vorteil hat, dass sie ihr erlerntes Wissen anwenden können, u.a. haben sie ihren ersten Maschinenschein und beherrschen alle klassischen Holzverbindungen.

    Aus dieser Zeit des ersten Lehrjahres stammen zahlreiche Arbeitsproben und kleine Werkstücke. Einige von ihnen existieren mittlerweile nicht mehr, aber andere begleiten mich mittlerweile fast zwanzig Jahre.
    Darunter ein Tablett aus Birke: die ersten Fingerzinken, Griffbohrungen, eingenuteter (furnierter) Boden. Wie gesagt: ein bisschen in die Jahre gekommen, aber noch immer am Wochenende im Einsatz, um die Frühstücksutensilien von A nach B zu bekommen.

  • Wolle

    Wollgroßeinkauf to be on hold

    Manchmal kommen die Komponenten Inspiration, Zeit und Material nicht zusammen. So geht es mir diese Woche: ich habe Inspiration, Zeit – aber kein Material.

    Grund hierfür ist, dass der Wollladen meines Vertrauens, den ich am Montag – hochmotiviert von meiner Nordseereise kommend – stürmte, keine meiner Wünsche umsetzen konnte. Entweder stimmte der Lagerbestand nicht mit den Angaben im Online-Shop überein oder Farbe bzw. Garnqualität war nicht vorhanden.

    Folgendes habe ich vor zu (Ende zu) stricken:

    • den begonnenen RVO-Pullover, der wegen Mottenbefalls Materialverluste einbußen musste (drückt mir die Daumen, dass die abweichende Partie keine Probleme bereitet …)
    • den Sunday Sweater (Mohair Edition) der dänischen Designerin Mette Wendelboe Okkels, die sehr schöne schlichte Modelle entwirft und diedazugehörigen Anleitungen in verschiedenen Sprachen auf ihrer Website anbietet (von ihr stammt auch die Ballonjacke, die ich für mich Bibo-Jacke getauft habe)
    • ein schönes Sockenmodell, das ich auf der Seite von rosa p. gefunden habe (schlicht, aber mit einem Hauch Glamour)

    Die Wolle ist bestellt, die Anleitungen studiert – sehnlichst erwarte ich den Anruf zur Abholung, so dass ich an meinen letzten freien Tagen noch beginnen kann, bevor mich der Arbeitsalltag wieder einholt …

  • Wolle

    Rolle rückwärts beendet schwarz-weiß gestreift

    Eine Woche Urlaub tut wieder einmal Wunder: den zweiten Ärmel der senffarbenen Jacke konnte ich bei ausgezeichnetem Nordseelicht zuende stricken und dann alle Teile vernähen. Das Aufribbeln hat sich sehr gelohnt – die Maße stimmen nun, es ist sogar Wolle übriggeblieben. Dazu trage ich das T-Shirt aus dem schwarz-weiß gestreiften Stoff – das erste Exemplar mit weiterem Kragen.

    Alle, die das Modell nachstricken möchten, finden folgend die von mir angepassten Maschenanschlagszahlen. Die Höhenangaben sowie Zu- und Abnahmen habe ich gemäß Anleitung gestrickt (nicht wundern: bei den Ärmeln bleiben keine Maschen übrig, der Schulteransatz läuft spitz zu).

  • Aus dem Leben

    Once upon a time … in 1969

    40 Jahre alt werden und gleichzeitig das 50ste Jubiläum des Jahres 1969 feiern – das geht!

    Die Gäste erschienen zeitgemäß gekleidet, es wurde aus stilechten Gläsern getrunken, dazu klassische Schnittchen von kalten Platten verzehrt.

    Inspirationen lieferte dieses Kochbuch über die kalte Küche aus dem Jahr 1963: