• Wolle

    Good old Patentmuster

    Ein paar Tage zu Hause bleiben hat trotz Krankheitssymptomen auch ihr Gutes, sofern der Kopf einigermaßen frei ist und arbeiten kann. Kreative Gedanken kommen bei mir auf, wenn ich mich abseits von Trubel und Hektik bewege. Mein langes Sinnieren über einen sinnvollen Gebrauch der weißen Wolle hatte Dank dieser Zeit eine Ende: ich entschied mich für das Stricken eines RVO-Pullovers (RVO = Raglan von oben) mit einem doppelten Kragen (= umgeschlagen und festgenäht). Nur glatt rechts gestrickt sollte er nicht sein, wie langweilig. Ein wenig Muster, jedoch nicht zu üppig. Nach mehreren Anläufen mit verschiedenen Mustern entschied ich mich letztendlich für ein Patentmuster, das erstaunlich gut klappte; ich konnte mir anfangs nicht gut vorstellen, wie die Zunahmen integriert werden.
    Mutig habe ich nun das alte Strickstück komplett aufgeribbelt und dabei Reste einer erneuten Mottenattacke ausgesondert (die Strafe, dass ich länger als fünf Monate nicht gestrickt habe und die Wolle ungeschützt herumlag …).
    Es geht eher langsam voran: Patentmuster braucht Zeit und die Lauflänge tut ihr übriges, aber es ist Jahreswechsel, da wirkt meditatives Stricken beruhigend.

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  • Allgemein,  Wolle

    RVO-Jacke — c’est finit!

    Die interessierte Leserin werfe einen Blick auf das Datum und staune: die lange gelagerte Wolle wurde erstaunlich schnell verarbeitet. Das Bedürfnis, endlich eine eigene, nach meinen Vorstellungen, gearbeitete schwarze Strickjacke zu tragen, hat mich enorm angespornt. Seit zwei Wochen ist sie nun fertig, und ich hatte entsprechend reichlich Zeit, sie im Alltag zu testen, auch im europäischen Ausland hat sie mir schon gute Dienste erwiesen, bei Temperaturen um 20 Grad.

    Es ging wie gesagt gut voran, einzig das Ausarbeiten der Knopflöcher und die Auswahl der richtigen Knöpfe hat ein wenig aufgehalten.
    Dank guter Anleitung von LANA GROSSA war jedoch auch das zu bewältigen:

    Wie die Blenden habe ich auch den Kragen schlank gehalten. Hier seht ihr die Jacke auf einer ihrer ersten Ausflüge.
    Und wer es nun nicht mehr aushalten kann und selbst tätig werden möchte: meine Anleitung ist bereit online. Viel Spaß!

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  • Wolle

    RVO-Jacke

    RVO ist das magische Wort für „Raglan von oben“. In früheren Beiträgen habe ich ausreichend geschwärmt, so dass ich an dieser Stelle davon Abstand nehme. Schließlich möchte ich euch nicht langweilen.
    Fakt ist jedoch, dass sich das Prinzip bewährt: mehr Einfluss auf den Strickprozess (fast wie beim Nähen), weniger Hitzewallungen aufgrund nicht planbarer Entwicklungen etc. Und die ausgewählte Wolle hat sich bewährt. Sie liegt nun bereits einige Monate verschwiegen und verhüllt bei mir herum, aber peu à peu gehe ich meine Projekte an.

    Es handelt sich bei der lang gehorteten Wolle um eine Merino-Baumwoll-Mischung von DROPS in schwarz. Lange plante ich, mir eine schlichte schwarze Strickjacke zu stricken, da mir sämtliche Exemplare, die mir über den Weg laufen entweder zu kurzärmelig, zu feingestrickt oder zu spießig sind. Ergo muss ich nun selbst an die Nadeln und knüpfe an die bereits erfolgreichen Erlebnisse, die ich mit der Anfertigung meines Cashmere-Pullovers machte, an. Neu ist nun, dass ich nicht in Runden, sondern in Reihen stricke. Des Weiteren werde ich erstmalig eine Knopfleiste ohne Anleitung stricken.

    Mein Ziel ist: ein Hauch von 50er, so schlicht wie möglich.

    Gelernt habe ich wieder etwas, und zwar die Berechnung einer gleichmäßigen Abnahme über die Gesamtmaschen verteilt. Was mir früher ziemliches Kopfzerbrechen bereitete, lässt sich rechnerisch sehr leicht lösen. Vielen Dank, du gute DROPS-Hilfestellung!

    Bald ist der zweite Ärmel fertig. Es wird auch wieder eine Anleitung geben!0

  • Wolle

    Cashmere-Lösung

    Das Aufribbeln des alten Modells hat sich wirklich gelohnt. Alle Bedenken hinsichtlich Form und Garnmenge haben sich zerschlagen.

    Auf diesen Bildern ist der Pullover nach Vollendung des Vorder- und Rückenteils zu sehen. Für das Bündchen hatte ich lediglich fünf Maschen abgenommen – meiner Meinung nach zu wenig, was ich am Ende noch einmal revidiert habe, damit der Pullover besser fällt. Ansonsten kann man hier bereits sehen, dass der Kragen schön geformt ist (vorne weit, hinten etwas enger) und die Ärmel groß genug sind.

    Die Ärmelschrägung habe ich so konzipiert, dass sie von 44 auf 32 cm über eine Länge von 30 cm reduziert wird. Auch beim Ärmelbündchen habe ich durch entsprechende Abnahmen erreicht, dass das Kleidungsstück einen leichten 50er-Jahre-Touch erhält (enges Bündchen, weiter Ärmel).

    Den Halsausschnitt habe ich mit Picots umhäkelt. Mit dem engeren Bündchen bin ich nun sehr zufrieden. Nun darf es auch mal einen etwas kühleren Tag geben, ansonsten muss ich bis zum Herbst warten, bis ich mein neues Schätzchen endlich tragen darf.

    Die Anleitung kann unter Anleitungen zum Download abgerufen werden.0

  • Wolle

    Cashmere-Drama

    Von meiner Freundin habe ich als Gegenzug für den ihr vermachten Holzhund einige Geschenke erhalten, u.a. einen Wollgutschein.
    Diesen habe ich vor einiger Zeit eingelöst, und zwar habe ich mir eine stark reduzierte Wolle mit Cashmere-Anteilen von Debbie Bliss gekauft. Mein Plan war, meinen Kurzarmpullover im Rippenmuster zu optimieren, indem ich ihn in einem besser fallenden Garn noch einmal stricke. Leider hat sich die leicht abweichende Lauflänge doch gerächt, so dass der Pullover nach dem Annähen eines Ärmels wie folgt aussah:

    Strick-Kram_20170409_1
    Rippenpullover zu klein geraten

    Insgesamt viel zu klein, zu schmal, zu eng unter den Armen. Mit der Aussicht, ihn so nie anzuziehen, habe ich alles wieder aufgetrennt und nach anderen Möglichkeiten gesucht.

    Durch Zufall stieß ich auf ein längst vergessenes Lesezeichen in meinem Browser: eine Anleitung, wie man einen Raglanpullover von oben nach unten strickt, zusätzlich ausgestattet mit einem Rechner, der hilft, die genaue Maschenzahl zu ermitteln (Raglan-von-oben). Orientiert habe ich mich zusätzlich an der Anleitung einer Bloggerin, die den Werdegang ihres ersten Strickstücks in dieser Methode sehr ausführlich beschreibt. So wie sie habe ich mich entschlossen, den Kragen nachträglich zu gestalten, und den Ausschnitt eher groß (halsfern) zu halten (60 cm). Schön an dieser Variante, dass die Maschen des Vorderteils erst nach und nach hinzukommen, so dass das Rückenteil schließlich höher ist. Auf diese Weise verhindert man, dass der vordere Kragenteil zu eng anliegt und man sich fühlt, als würde man von Zeit zu Zeit gewürgt.

    Strick-Kram_20170409_2
    Neuanfang mit der Raglan-von-oben-Methode

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