Wolle

alles aus Wolle

  • Wolle

    RVO-Jacke

    RVO ist das magische Wort für „Raglan von oben“. In früheren Beiträgen habe ich ausreichend geschwärmt, so dass ich an dieser Stelle davon Abstand nehme. Schließlich möchte ich euch nicht langweilen.
    Fakt ist jedoch, dass sich das Prinzip bewährt: mehr Einfluss auf den Strickprozess (fast wie beim Nähen), weniger Hitzewallungen aufgrund nicht planbarer Entwicklungen etc. Und die ausgewählte Wolle hat sich bewährt. Sie liegt nun bereits einige Monate verschwiegen und verhüllt bei mir herum, aber peu à peu gehe ich meine Projekte an.

    Es handelt sich bei der lang gehorteten Wolle um eine Merino-Baumwoll-Mischung von DROPS in schwarz. Lange plante ich, mir eine schlichte schwarze Strickjacke zu stricken, da mir sämtliche Exemplare, die mir über den Weg laufen entweder zu kurzärmelig, zu feingestrickt oder zu spießig sind. Ergo muss ich nun selbst an die Nadeln und knüpfe an die bereits erfolgreichen Erlebnisse, die ich mit der Anfertigung meines Cashmere-Pullovers machte, an. Neu ist nun, dass ich nicht in Runden, sondern in Reihen stricke. Des Weiteren werde ich erstmalig eine Knopfleiste ohne Anleitung stricken.

    Mein Ziel ist: ein Hauch von 50er, so schlicht wie möglich.

    Gelernt habe ich wieder etwas, und zwar die Berechnung einer gleichmäßigen Abnahme über die Gesamtmaschen verteilt. Was mir früher ziemliches Kopfzerbrechen bereitete, lässt sich rechnerisch sehr leicht lösen. Vielen Dank, du gute DROPS-Hilfestellung!

    Bald ist der zweite Ärmel fertig. Es wird auch wieder eine Anleitung geben!

  • Wolle

    Herausforderung und geplante Überraschung, Teil 3

    Nach einer kurzen Zeit der Ermüdung habe ich in den letzten Tagen wieder fleißig an dem roten Pullover des Liebsten weitergestrickt. Mit Erfolg: die Ärmel sind fertiggestellt und seit wenigen Stunden gespannt. Auch der Kragen ist gestrickt und passt.

    Aber das allerbeste ist: die Wolle reicht, ich habe sogar noch Reste!

  • Aus dem Leben,  Stoff,  Wolle

    Mottenkiste :: Teil 2 – oder: ein Bär auf Reisen

    Bei jedem Besuch bei meinen Eltern grabe ich wieder irgendeinen Schatz aus. Teilweise miste ich aus, aber einiges nehme ich erstmal mit nach Hause, häufig, um es dann nach genauer Begutachtung doch zu entsorgen. Mein Blog hilft mir, mich besser von Altem trennen zu können, da ich sie über mein virtuelles Tagebuch konservieren kann. Fotos helfen mir, ich muss die Objekte nicht mehr besitzen.

    Als Kind und Jugendliche habe ich diverse Kuscheltiere für mich gestrickt, gehäkelt und genäht. Eines meiner ersten Tiere, einen Hund, habe ich auch in dem riesigen Sack voll Kuscheltiere wiederentdeckt, habe jedoch noch kein Foto gemacht. Zwei wollige bzw. stoffige Wesen habe ich für ein Fotoshooting mitgenommen. Verschenken kann ich sie nicht mehr, dafür riechen sie zu streng nach Keller, und wer weiß, was sich in den Wattekörpern alles angesammelt hat im Laufe der Jahre …

    Darf ich euch vorstellen: links im Bild die Maus (eine Anleitung gab es im ersten Teil der Mottenkiste) mit ihrer adretten Kord-Latzhose und dem frechen Karohemd, rechts der Bär, den ich aus einem Heft der lieben Nachbarin meiner Eltern (von der ich noch viele schöne Dinge aufbewahre, ihr erinnert euch). Dieses Heft ist bis heute nicht auffindbar. Die Nachbarin hatte diverse Hefte, meine geliebten 100 Ideen-Hefte, aber das Heft mit Bären-Anleitung ist bis heute unauffindbar. Schade, sehr schade.


    Vorletztes Wochenende sind wir mit unserer Freundin bei einem Café auf dem Campus vorbeigelaufen, meine Freundin schlug mir vor, den Bär dort als „Kunstobjekt“ auszusetzen. Letzten Freitag habe ich es getan. Mittlerweile dürfte er schon etwas eingeschneit sein …

  • Aus dem Leben,  Wolle

    Sandkastenfreundin

    Mit den Sandkastenfreundschaften ist es so eine Sachen. Entweder schafft man es, ein Leben lang befreundet zu sein, oder zumindest den Kontakt zu halten. Manchmal verliert man sich aus den Augen und sieht sich nie wieder. Oder man begegnet sich nach Jahren wieder und merkt dann, dass es nicht mehr passt (und auch häufig der Grund dafür ist, warum man damals auseinandergegangen ist).

    Bei mir ist Letzteres in den letzten Jahren zwei-, dreimal passiert. Schade, aber eine klare Sache. Mit Ende 20 habe ich viele Kontakte wieder neu aufleben lassen und geschaut, was sich entwickelt. Nach einigen Treffen war dann klar, ob man über die gemeinsame Zeit hinweg auch andere Themen hat, die einen möglicherweise verbinden können.
    Einfacher ist es aus meiner Sicht mit Freundinnen, die man später kennengelernt hat, meist in der Zeit der Pubertät, da man sich in dieser Zeit in eine Richtung entwickelt und Gleichgesinnte sucht.

    Eine meiner wenigen Sandkastenfreundinnen ist vor kurzem Mutter geworden. Sie wohnte damals mit in unserer Straße und zog mit ihren Eltern weg, als wir acht Jahre alt waren. Wir habe viel zusammen gemacht. Wenn ich an sie denke, sehe ich viele Stunden Spielen im Freien, zwischen Johannisbeerbüschen, auf dem Fahrrad, im Wald. An verregneten Tagen bei Hörspielen im Zimmer, beim Basteln und Malen. Trotz des Umzugs blieben wir in Kontakt, mit 13 Jahren landeten wir wieder zusammen auf einer gemeinsamen Schule. Auch der Kontakt unserer Eltern verhinderte, dass wir auseinandergingen. Wir machten mit einem Jahr Abstand Abitur und zogen dann in unterschiedliche Richtungen – ich nach Hamburg, sie nach Bremen. Und auch damals telefonierten wir noch gelegentlich. Über meine Mutter erfuhr ich immer, wie es ihr geht. Ich denke auch jedes Jahr an ihren Geburtstag im Dezember, trotzdem habe ich nie wieder einen aktiven Versucht unternommen, wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen.

    Bis heute. Ich habe ein Päckchen für ihre Tochter zusammengestellt: ein Häkelhasen, den ich schon einmal verschenkt habe und ein Paar Schuhe nach einer neuen Anleitung.

    Ich bin gespannt, ob ich etwas von ihr höre …