Osternähereien zu Pfingsten
Ihr kennt es langsam: entweder hinkt der Text oder die Objekte, die für den Text erforderlich sind.
In diesem Fall sind es meine Nähereien rund um Ostern, für die ich Dank zweiwöchigen Urlaubs ausreichend Muße hatte. Meine Geduld wurde nämlich an einigen Stellen – teilweise selbstverschuldet – auf die Probe gestellt.
Vor einigen Wochen hatte ich mir zwei neue Schnittmuster bei schnittchen.com und passenden Stoff bestellt:
- eine Tunika aus Viskose und
- ein Sweatshirt für Männer (dank Bundle auch Schnitte für Kinder und Frauen enthalten).
Derzeit muss ich mich noch immer daran gewöhnen, bei der Stoffbestellung gleich an dazugehöriges Garn und weiteres Equipment zu denken. Ein spontaner Gang zum nächsten Karstadt gestaltet sich derzeit schwierig. Hat diesmal aber alles geklappt. So lag der Karton mit meinen Bestellungen einige Wochen bis zu meinem Urlaub in der Ecke und wurde dann kurz vor Ostern feierlich enthüllt.
Begonnen habe ich mit der Tunika namens Katha – meine erste Bluse und mein erstes Mal Viskosevernähen. Alles in allem aufregend. Der Schnitt ist für zwei Längen gedacht. Ich habe die kürzere Variante gewählt, die noch immer recht lang ist, wenn man sie, wie ich, nicht darüber sondern in die Hose/den Rock gesteckt tragen will. Theoretisch hätte ich hierfür die Taillierung aus dem Schnitt herausnehmen müssen, wollte jedoch keine Experimente wagen. Die Überraschungen holten mich trotzdem ein.
Das lief schief:
- falsche Größe: trotz großzügiger zusätzlicher Armzentimeter saß der übrige Stoff nach dem ersten Anziehen recht heißgewaschen
- Nähen des Kragens: leider habe ich den Fehler gemacht, mich in Foren verunsichern zu lassen, wie nun der Kragen korrekt genäht wird. Hätte ich die Anleitung korrekt weitergelesen, wäre mir aufgefallen, dass Frau Türck alles gut und genau beschrieben hat. Da es verschiedene Varianten des Schnittmusters gibt (mit Ärmeln/ohne Ärmeln, einfache Bündchen/Manschetten), befinden sich die finalen Schritte zum Nähen des Kragens ganz am Ende der Anleitung.
- wirklich unverzeihlich: ich habe den Stoff nicht gewaschen! Und Viskose ist echt fies. Auf anderen Blogs habe ich gelesen, dass er bis zu 15 Zentimeter einlaufen kann. Ein gutes Lehrstück: wenn man schlurig wird, gibt es kleine Aufwecker gratis.
Das war gut:
- der Stoff ist toll! Das Muster ist live genauso schön wie auf Bildern. Und trotz ausgeprägter Glitter- und Glitzerantipathie finde ich die goldenen Einwebungen todschick!
- durch die oben genannten Hindernisse bekam ich die Chance, mir die Bluse eine Nummer größer zu nähen. Selbst wenn ich den Stoff vorher gewaschen hätte, wäre das Tragen mit einer gewissen Sauerstoffarmut einhergegangen. Und da ich auf den seitlichen Reißverschluss gleich ganz verzichtet habe, hat sich die größere Größe auch hier bewährt. Der Kragen ist im zweiten Anlauf selbstverständlich nun auch so genäht, wie in der Anleitung beschrieben (Innenblenden zum Schluss annähen und von rechts im Nahtschatten feststeppen statt Innen- und Außenblenden gleich zu Anfang gegeneinander zu verstürzen und anzunähen).
Auf den Fotos seht ihr die Bluse aus dem ersten Versuch. Finale Fotos und Näherfahrungen mit dem männlichen Sweatoberteil folgen im nächsten Beitrag.