Wolle
alles aus Wolle
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Der Winter kann kommen …
Nachdem ich die Hundertwasser-Socken für den Liebsten zum Geburtstag „nachgeliefert“ habe (nun ist er im Besitz von insgesamt sechs Paar), kann ich mich wieder meinem Pullover-aufribbel-und-neustrick-Projekt widmen. Das Rückenteil hatte ich bereits vor einiger Zeit fertiggestellt. Dank des relativ einfachen Musters und Nadelstärke 7 geht das auch ziemlich schnell von der Hand. Am Wochenende ist nun auch das Vorderteil abgeschlossen, ein halber Arm ebenso.
Das fertige Stück gibt es bald (hoffentlich reicht die Wolle – immer der gleiche Stress!), aber für alle Neugierigen unter euch schon mal ein kleiner Ausschnitt:
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Hinter den Kulissen (Teil 2)
Die Hütte brennt:
- die Nähmaschine surrte am Wochenende so lange, bis das dunkle Nähgarn alle war, auch das Bügeleisen dampfte stetig
- die Bühne für die Schnecken ist fertig – durch das Kürzen der Holzstäbe sind nun nur noch die Köpfe sichtbar
- nach einer gestrigen Odyssee durch das abendliche St. Georg bin ich nun stolze Besitzerin von 100 harterkämpften Flachbeuteln (ja, so heißen die!)
- mit dem neuen Garn aus dem Nähmaschinenladen der Langen Reihe geht es heute abend und morgen früh weiter
Es folgen die Beweisfotos …
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Eigene Kreation (Finale)
Die Mühe hat sich gelohnt – mein selbst kreierter Pullover ist fertig!
Vor dem Spannen bzw. Blocken war ich noch etwas skeptisch, ob die Ärmel nicht zu eng werden, aber Wasser an Wolle bewirkt bekanntliche Wunder. Auch die Styropor-Platten als Unterlage haben gut durchgehalten, keine Feuchtigkeit abgegeben. Eine Ecke habe ich leider aufgrund meines Enthusiasmusses, dass die Stecknadeln sich so wunderbar befestigen ließen, „abgerannt“ (ich lag quer über meinen Strickstücken), aber aufgrund ihrer Dicke halten sie einiges durch.
Zum Strickstück: die betonten Abnahmen ergeben schöne Übergänge von Vorder-/Rückenteil zu den Ärmeln und der Kragen ließ sich im ersten Anlauf problemlos stricken, ohne Falten zu schlagen oder Atemnot zu bekommen.
Wie versprochen werde ich ihn am 01. November präsentieren und bis dahin eine Anleitung fertiggestellt haben, die ihr käuflich erwerben könnt. -
Hinter den Kulissen
Derzeit vefolgt mich noch immer mein Pullover-Projekt, das sich nun jedoch seinem Ziel nähert, und mit ganz viel Glück werde ich das fertige Kleidungsstück bald tragen können, dazu eine Anleitung, wie man selbiges strickt.
Im Moment sind wir noch gespannt …
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DIY-Blogs – heile Welt?
Blogs, die Selbstgemachtes/im-Heim-Selbsterstelltes zum Thema haben, sollten aus meiner Sicht kritisch unter die Lupe genommen werden, ob sich dahinter eine Heile-Welt-ich-bin-Zuhause-und-bastele-den-ganzen-Tag-und-mache-die-Wohnung-schön versteckt oder ein einfaches ich-habe-einfach-Freude-am-Selbermachen-und-entspanne-mich-dabei. Obwohl Stricken, Häkeln & Co. extrem retro ist, hat es in seiner Urform immer etwas Hausbackenes. Dies ist zunächst nicht schlimm, da sich jedoch gesellschaftlich leider ebenfalls ein Retro-Trend bemerkbar macht, was Familie und Beruf angeht, sind viele Blogs eher kontraproduktiv und transportieren ein althergebrachtes Bild von Frauen, die sich ganz dem Heim widmen, strahlende Kinder um sich versammeln (alle selbstverständlich von Kopf bis Fuß in selbstgenähter Kleidung) und – sofern sie erwerbstätig sind – auch dies auf wundervolle Weise in ihren Alltag integrieren können. Ich selbst bin kinderlos, habe eine volle Stelle, stelle selber gerne schöne Dinge her, fühle mich jedoch beim Besuchen vieler Blogs fast unter Druck gesetzt beim Anblick der Fülle der Ideen. Teilweise wird ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit dargestellt. Natürlich ist es schön, wenn man kreativ ist, aber müssen sich Frauen, die viel Zeit darauf verwenden, schöne Dinge herzustellen, sich gegenseitig versuchen zu überbieten? Die Produkte, die Fotos werden immer perfekter.
Als Feministin tröste ich mich, euch auf meinem Blog auch Holzprodukte vorstellen zu können. Ohne dies wäre es doch etwas einseitig und zu geschlechterstereotyp.Angeregt, mir einmal wieder über dieses Thema Gedanken zu machen und einen selbstkritischen Blick zu wagen, wurde ich durch den Artikel „Immer das gleiche Strickmuster“ aus der letzten Ausgabe der Zeitung „der freitag“, die eine Seite ihrer Ausgabe jeweils dem Thema Gender widmet. Bildet euch eure eigene Meinung. Ich bin gespannt!