Stoff
alles mit Stoff
-
Experimente
Experiment 1
Das Waschexperiment mit meiner selbst ernannten November-Jacke (eigentlich: September-Jacke) war tatsächlich erfolgreich. Ich konnte noch ein paar Zentimeter hinzugewinnen, sodass die Jacke jetzt etwas lockerer sitzt als vorher. Um sie jedoch mit Knöpfen schließen zu können, müsste ich ein drittes Exemplar in Größe L anfertigen – was ich allerdings nicht vorhabe.
Experiment 2
Das unangekündigte zweite Experiment bestand darin, einen bereits seit einigen Jahre gelagerten Jeansstoff zu verarbeiten. Ursprünglich hatte ich – wie in meinem früheren Blogbeitrag beschrieben – vor, mir eine Jeanshose daraus zu nähen. Diesen Plan habe ich jedoch inzwischen verworfen und den Stoff stattdessen für ein zweites Exemplar des schnittchen-Rocks „Annalisa“ genutzt. Der erste Rock gefiel mir zwar recht gut, allerdings war der damals verwendete Baumwollstoff sehr dünn und neigte schnell zum Knittern, weshalb es sinnvoll erschien, diesmal einen dickeren Stoff zu wählen. Der beschriebene Jeansstoff hat zudem den Vorteil, dass er aufgrund seiner mittleren Dicke zu vielen Jahreszeiten getragen werden kann.
-
Neues Zuhause
Vor zehn Jahren habe ich das Woodstock-Motiv auf eine Jeans gestickt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Stickerei ihren Platz wechselt und auf einem anderen Kleidungsstück ein neues Zuhause findet. Janis hat bereits zweimal umgesiedelt und ist seither an ihrem neuen Ort geblieben.
Die Originial-Jeans mit dem Woodstock-Logo war leider unbequem zu tragen. Also habe ich die Stickerei vorsichtig herausgetrennt, und sie ruhte mehrere Jahre bei den Stoffen im Schrank. Die Jeansjacke, auf der das Motiv nun seinen Platz gefunden hat, sollte ursprünglich ihren schlichten Look behalten. Den Gedanken habe ich nun aufgegeben – als Kind der Achtziger ist das Tragen von geschmückten Jacken zumindest einigermaßen authentisch.
Das Anbringen der Stickerei war allerdings ein wenig kniffelig. Da der Aufnäher auf Höhe der Tasche platziert werden sollte, kam das übliche Annähen nicht in Frage. Als Laie auf diesem Gebiet fand habe ich schließlich herausgefunden, dass man mit Bügelfolie Motive aufkleben kann. Da sowohl der Aufnäher als auch die Jacke aus relativ dickem Material bestehen, habe ich den Rand anschließend mit Perlgarn bestickt.
1 -
Noch mehr Taschen
Es ist schon ein paar Wochen her.
Ich wollte das Wochenende nutzen, um einen meiner Röcke enger zu nähen. Es war schon der zweite Anlauf.
Am Wochenende zuvor lief bereits einiges schief: das Auftrennen dauerte ewig, von dem Garn war nur noch ein Rest auf der Spule, und bei der ersten Naht wellte sich der Unterfaden in unterschiedlichste Richtungen, weil sich die Fadenspannung aus unerfindlichen Gründen verstellt hatte. Kein guter Tag, um konzentriert arbeiten zu können!
Aber mit neuem Garn und ruhigem Gemüt lief es dann gut. Um mich nach einer langen Nähpause aufzuwärmen, beschloss ich, zunächst meine zwei bereis zugeschnittenen Einkaufstaschen fertig zu nähen.
Einen Prototypen hatte ich bereits vor einiger Zeit fertiggestellt, er wird für die regelmäßigen Markteinkäufe verwendet. Auf mich warteten einmal der gleiche Stoff wie beim Prototypen (eine alte Tischdecke aus IKEA-Stoff) und der Reststoff meines Kopfkissens. Die Gurte diesmal aus Kunststoff, nicht aus Baumwollstoff wie beim ersten Modell.
Es lief alles gut – erst mit den Taschen, dann mit dem Rock. Lediglich das Reißverschlusseinnähen bleibt mir verhasst. So sehr ich mich anstrenge, es wellt sich oder wird schief. Egal, nun sitzt das gute Stück auf der Körperhöhe, auf der es sitzen soll, das alleine zählt. Beim Recycling sollte man meiner Ansicht nach nicht zu kleinlich sein.
1 -
Groß und bunt
Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder an meine Nähmaschine gesetzt. Herausgekommen sind zwei Dinge: eine bunte Tischdecke und eine große Einkaufstasche.
Der Stoff für die Tischdecke liegt seit seit ihrem Kauf (Bild B) in meinem Kleiderschrank. Von meiner letzten Tischdeckennähaktion hatte ich zum Glück noch naturfarbenes Garn. Nun ist der Stofflappen schick besäumt und freut sich darauf, bald mit den gelben Lampen um die Wette bunt zu leuchten.
Mit Taschen kann ich mich bekanntlich zuschmeißen, jedoch sollte man nicht unterschätzen, dass verschiedene Formate verschiedene Bedürfnisse befriedigen. So hatte ich in den letzten zwei Jahren Gefallen an einer Tasche gefunden, die mein Liebster einst als Werbegeschenk vom New Yorker erhielt. Aus groben Baumwollstoff und dezentem Aufdruck plus leichter Übergröße und etwas längeren Henkeln als üblich war sie der perfekte Begleiter für Markteinkäufe, wenn der Rucksack bereits voll war, die Schultern jedoch noch frei. Es endete in einem Drama, als ich auf die Idee kam, einige Einkaufsspuren zu beseitigen. Der Aufdruck war anscheinend nicht waschmaschinengeeignet, so auch der Stoff. Aus der Trommel kam eine Miniaturausgabe mit verwaschenen Farbresten.
Nach kurzem Zeter und Mordio hielt ich Ausschau nach einem guten Taschenschnitt, der mich über den Verlust hinwegtrösten sollte. Wenn schon eine neue Tasche, dann auch mit angepassten Bedürfnissen: längere Henkel, ähnlich wie ihr Vorbild, und einen breiteren Boden, um eine gewisse Standfläche für zu transportierende Gegenstände zu haben. Auf den Seiten von Initiative Handarbeit wurde ich fündig: die Aktion Make Me Take Me 2021 präsentierte verschiedene Taschenmodelle (genäht und gehäkelt) – ich entschied mich für die größere Version der Stofftasche, das kleinere Modell erschien mir zu klein.
Bei dieser Gelegenheit konnte ich eine alte Tischdecke verarbeiten, die für unseren größeren Tisch zu klein geworden war.
Da mir die Maße der nun minimierten Tasche nicht bekannt waren, hatte ich mich etwas verschätzt: die größere Version fiel größer aus als gedacht und reicht nun für mehrere Einkäufe. Aber Versuch macht klug, ich habe noch Reststoffe und Gurtband für die Henkel, so dass ich ein zweites Exemplar in der kleineren Variante nähen werde (oder eine improvisierte Größe dazwischen).
Bis dahin leistet mir jedoch die große Tasche, die ich nun habe, gute Dienste. Für den Transport voluminöser Sachen ist sie in jedem Fall perfekt!
-
Ratestunde