• Stoff

    Plan B

    Meine Taschen, zu denen ich im Oktober einen Artikel veröffentlicht habe, fanden reißenden Absatz bei meinen lieben Kolleginnen.
    Schuld war eine „Auf-den-letzten-Drücker“-gefertigte Tasche für den Geburtstag einer Kollegin. Diese freute sich derart, dass sie gleich eine um eine weitere bat, die sie ihrer Tochter schenken wolle. Mehrere Kolleginnen schlossen sich an, so dass ich schließlich mit einem riesigen Bestellbogen zu IKEA fuhr, um Stoffe einzukaufen.

    Zeitgleich hatten zwei Kolleginnen ein weiteres Taschen-Modell entdeckt, das sie sehr schön fanden. Nach einigen Recherchen bin ich dann auf die Anleitung einer Wendetasche gestoßen, von der ich bislang zwei Exemplare gefertigt habe. Die dickeren Stoffe von IKEA eignen sich gut, um Stabilität zu erzeugen, haben jedoch den Nachteil, dass ich an den Seitennähten mit der Naht aussetzen musste, weil mir ansonsten die dritte (!) Nadel gebrochen wäre.
    Immerhin tragen diese zwei Taschen nun endlich mein Logo. Dies habe ich in der Aufregung bei den anderen zuvor immer vergessen :)

    wendetasche wendetasche2
    Weitere Anregungen für Wendetaschen findet ihr in dem Blog von enaverena, oder für ein „Hippie“-Modell mit längeren Trägern auf der Seite Verflixt & Zugenäht.

  • Kultur,  Wolle

    Freches Früchtchen statt hellblau

    Mit meiner langjährigen Freundin, die ich nun zur Geburt ihres ersten Kindes (ein Sohn) mit fruchtigen Farben beglücke, hatte ich vor einiger Zeit ein interessantes Gespräch über geschlechterstereotype Kinderkleidung.
    In einem Meer von rosa und hellblauer Kleidung sei es eine Herausforderung, Hosen und Hemden in kräftigen Farben zu bezahlbaren Preisen zu bekommen, erzählte sie mir. Da die Schwangerschaft voranschritt und sie eher dörflich wohnt, ging meine Freundin dazu über, einen Großteil der Kleidung über das Internet zu bestellen. Bei der Lieferung der Ware entpuppten sich viele Teile als horrormäßig, mit Rüschen und hässlichen Motiven. Auf meine Nachfrage, warum sie sich nicht einfach für etwas Neues entscheiden und die bestellten Teile zurückschicken würde, antwortete sie: „Ach ja, dann schicke ich ein hässliches Teil zurück und bekomme statt dessen ein anderes Hässliches!“. Wie nervig!

    Wenn man nun das Glück hat und schöne, geschlechterneutrale Farben für den Nachwuchs gefunden hat, scheint alles in bester Ordnung. Doch bei machen fangen die Probleme jetzt erst richtig an …
    Eine Bekannte erzählte nach der Geburt ihrer Tochter, sie sei von einer Frau im Fahrstuhl angegiftet worden, da diese das Geschlecht des Kindes nicht auf den ersten Blick erkennen konnte. Man könne seinem Kind doch keine grüne Kleidung anziehen, da das Geschlecht so nicht eindeutig erkennbar sei. Unverschämtheit!

    Ich hoffe für meine Freundin, dass ihr keine giftigen alten Frauen und Männer aufwarten, die sie mit ihren eingefahrenen Denkweisen belästigen. Freche Früchtchen können schließlich Söhne und Töchter sein …

    Anleitung für Erdbeermütze über DROPS Design in leicht abgewandelter Form, Schuhe aus BRIGITTE kreativ (Garn: Lana Grossa Cool Wool Merino Big)

    Für alle, die sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, empfehle ich wärmstens das Buch der Erzieherin und Sexualpädagogin Melitta Walter „Jungen sind anders, Mädchen auch : den Blick schärfen für eine geschlechtergerechte Erziehung“. Sehr praxisorientiert und kurzweilig ist es bestens geeignet für Menschen, die sich dem Thema bislang noch nicht genähert haben.

  • Stoff

    Sonnenbrillenkleidung

    So ein schöner sonniger Tag war gestern. Nun können wir unsere Sonnenbrillen endlich tragen. Und damit sie es auch nachts schön kuschelig haben, bekommen sie ein schickes Etui von uns genäht.
    Die Anleitung stammt von der DaWanda-Designerin steffee und wurde in der Brigitte online zur Verfügung gestellt.
    Ich habe die ersten Modelle vor ca. vier Jahren verschenkt und vor einigen Wochen zuletzt an eine liebe Freundin und ihren Mann – beide Brillen- und SonnenbrillenträgerInnen. Ein kleiner Landbesuch im Garten bei schönem Sonnenschein in lauschiger Luft …
    Die Tochter, die kurz vorbeikam, erkannte in dem Etui gleich eine schöne Hülle für ihr iPhone. Tja, diese Marktlücke ist bestimmt schon geschlossen. Da ich keine Besitzerin solch moderner technischer Gerätschaften bin, freuen sich meine Brillen wohl auch in Zukunft meiner ungeteilten Aufmerksamkeit …

  • Wolle

    Sonnengelb

    Für diesen schönen Kurzpullover habe ich erstmalig ein Wollpaket des Garns ggh der Zeitschrift Rebecca bestellt. Normalerweise kaufe ich immer ein Knäuel mehr, damit mir auf die letzten Zentimeter nicht die Wolle ausgeht und war entsprechend skeptisch, ob die vorgegebene Menge reichen würde. Auch die Größenangabe 34 – 38 hat nicht gerade mein Vertrauen auf ein verlässliches Ergebnis geweckt.
    Doch am Ende reichte das Garn (übrig blieb nur ein mittelkurzer Faden) und die Maße stimmten. Der Pullover sitzt etwas knapper als bei dem abgebildeten Modell, da ich eigentlich Größe 40 trage. Die zopfbesetzten Ärmel betonen jedoch schön die Schultern.
    Auf einen schönen Sommer, der jetzt hoffentlich bald beginnt …

    aus Rebecca Nr. 36, Modell 40

  • Wolle

    Der erste Zopf war grün…

    Ja, es ist schon auffällig, wie viele Zopfmuster-Strickstücke sich in diesem Blog tummeln. Zum einen liegt es daran, dass ich, nachdem ich einmal begonnen hatte, sehr viel Gefallen daran gefunden habe. Zum anderen sind sie wirklich nicht schwer zu stricken, zeigen aber große Wirkung.

    Diesen ersten Zopfpullover habe ich vor ca. vier Jahren gestrickt, vornehmlich auf Parkbänken im Frühsommer. Dies hatte zur Folge, dass jede fünfte Frau über 65 Jahre, die an mir vorbeiging, innehielt und anfing zu erzählen, es würde ja kaum noch gestrickt werden, das sei ja sagenhaft, dass es so etwas noch gäbe. Manche unterstrichen ihre Begeisterung, indem sie mein Strickstück ungefragt kneteten. Nun denn, sie meinten es ja gut …

    Zu dieser Zeit kaufte ich zwar schon die Rebecca, arbeitete jedoch zumeist mit Ersatzgarnen. In diesem Fall habe ich die Wolle Lana Grossa, Qualität „Nico“ empfohlen bekommen. Sie hat die gleiche Lauflänge, jedoch einen höheren Baumwollanteil, und wird mit dickeren Nadeln gestrickt.
    Der Pullover ist trotz seiner Durchlässigkeit erstaunlich warm, ist demnach wieder einer der Vier-Jahreszeiten-Kleidungsstücke.

    aus Rebecca Nr. 36, Modell 42