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Sommergrüße
Es stellt sich gerade eine kleine Sommerträgheit bei mir ein – zumindest im produktiven Bereich, obwohl ich mich vor Wollvorräten nicht retten kann. Aber der Reihe nach …
Seit einigen Wochen stricke ich an einem Sommerpulli, schön schlicht, aus einem leichten Sommergarn von Lang Yarns, Qualität „Presto“ (50 % Baumwolle, 50 % Acryl). Statt des angegebenen Hellgelbtons habe ich mich für ein Grünbeige entschieden, da gelb immer eine schwierige Farbe ist. Mit einem guten Hörbuch und bei hohen Temperaturen bin ich an diesem Wochenende ein gutes Stück vorangekommen. Rücken- und Vorderteil sind nun fertiggestellt, und während sie beide gespannt warten, bis sie trocken sind, werde ich wohl heute noch den ersten Ärmel schaffen.
erster Maschenanschlag am Rückenteil Raglankante -
Strickende Männer
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Streifen bringen Glück
Das stimmt wahrscheinlich gar nicht, aber mich machen Streifen glücklich. Deshalb trage ich sie gerne selbst und fertige gerne selbige Kleidungsstücke für andere Menschen an.
Die Tochter meiner Freundin wurde vor wenigen Tagen 2 Jahre alt. Ich zerbrach mir den Kopf, was ich ihr schenken könne und habe mich letztendlich für einen relativ einfachen Raglan-Pullover entschieden. Relativ deshalb, weil er in zwei Farben gestrickt ist und die in Runden gestrickten Ärmel mit dem Körper zusammengeführt werden, was in den ersten Runden Krämpfe in den Händen bedeutet, da sich das Strickstück unheimlich gegen die Rundnadel wehrt. Das Original wird mit DROPS-Garn gestrickt. Ich habe das Garn ONLINE, Qualität „Starwool“ Ll 125 m/50 g in dunkelblau und türkis gewählt, das eine fast identische Maschenprobe hat und sich wunderbar stricken lässt. Die Wollmenge in der Anleitung ist sehr großzügig kalkuliert – ich hatte am Ende noch 2 1/2 Knäule in dunkelblau übrig. Auch das türkisfarbene Garn hat gut gereicht, obwohl ich mehr Streifen gearbeitet habe als auf dem Bild der Anleitung zu sehen ist (hier hat die Bloggerin jede fünfte, und nicht wie angegeben jede vierte Runde, andersfarbig gestrickt).
Heute wird der Pullover verpackt und geht auf Reisen …
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Auf den Hund gekommen (Teil 2)
Gestern habe ich sie fertiggestellt – meine holzigen Freunde. Der letzte Schliff war noch etwas schweißtreibend. Die Zeit raste, weil ich abends die Kultur nicht zu kurz kommen lassen wollte (Lange Nacht der Museen), und mir für einen stabilen, aber flexiblen Stand der Tiere noch etwas einfallen lassen musste.
Resultat: Druckstellen durch Lagerung erfolgreich mit dem Bügeleisen beseitigt, ein Satz dünne Ohren gesägt, geschliffen und angeleimt sowie eine clevere Ständerform in L-Form (Birke Vollholz in 100 x 45 x 20 mm) entworfen.
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Schön sein …
Gestatten: Ich bin Feministin. Wenn ich diese Selbstbezeichnung wähle, dann ernte ich oft Verwunderung, Belustigung und manchmal auch Ablehnung. Feminismus, so denken viele, ist spätestens jetzt überflüssig, lächerlich, aberwitzig. Für manche ist die Sache mit der Emanzipation der Frauen sogar schon zu weit gegangen. Das alles würde ich zu gern glauben und mich anderen Dingen im Leben zuwenden. Aber dann merke ich, dass uns Frauen immer noch ein zentrales Recht fehlt: Das Recht ein Mängelwesen zu sein. Da steht ein kleines Kind vor mir, gerade fünf Jahre alt geworden, und es erklärt mir, dass es seine beste Freundin deswegen am liebsten mag, weil sie so schön ist. Dieses Kind ist meine Tochter […].
So beginnt ein inspirierender Artikel aus meiner Lieblings-Wochenzeitung der freitag (Nr. 10 vom 5. März 2015). Die Autorin Katrin Rönicke nimmt Frauenkörper unter die Lupe, beschreibt o.g. frühes Einteilen von „schön“ und „hässlich“, das bereits kleine Mädchen bemerken und verinnerlichen. Weiter geht es um den Zusammenhang von Schlanksein und Einkommen bzw. Karrierechancen, und den Einbußen, die eine Schwangerschaft aufgrunddessen mit sich bringt. Bei Männern spielen diese Aspekte keine Rolle.
Ein aktuelles Thema, dem sich (glücklicherweise) wieder viele Autorinnen, Bloggerinnen widmen. Stoppt den gruseligen Backlash!Der Artikel endet mit folgenden Worten:
Ich bin Feministin, weil ich das alles nicht will. Ich will, dass meine Tochter Schönheit icht mit Maßen verbindet. Ich will, dass „Vereinbarkeit“ keine Lüge mehr ist. Ich will, dass sie sich den Raum nimmt, den Männern ganz selbstverständlich gegeben wird – egal ob sie dick oder dünn, groß oder klein, Mutter oder kinderlos, brünett und weiblich oder blond und burschikos ist. Kurz: Ich will, dass Männer und Frauen sich gleichermaßen um das Soziale, das Ökonomische und das Politische in der Gesellschaft kümmern. Hand in Hand.