• Wolle

    Kleine Schwester

    Nun ist es bereits Oktober und ich habe noch gar nicht alle meine Sommer-Artikel geschrieben. Irgendwie war in den letzten Wochen viel los.

    Noch vor meinem Urlaub habe ich das zweite Mal eine Miniaturausgabe von einem Kleidungsstück angefertigt – und sogar für dasselbe Kind! Die Kleine meiner Freundin ist ein August-Kind. Und nachdem ich meine arme Freundin ungewollt unter Druck gesetzt hatte, den Pullover für ihre Tochter zu stricken, war sie mir glaube ich am Ende ganz dankbar, dass ich übernommen habe (und mich über die Beschäftigung auch gefreut habe). Diesmal war es wirklich ein echter Marathon-Pullover: an einem langen Wochenende fertigbekommen! Ich musste mich sputen, damit ich noch vor Abreise meiner Freundin die Geburtstagstüte auf den Schreibtisch stellen konnte. Schuld war die durch Homeoffice bedingte seltene Anwesenheit im Büro, dann noch der Urlaub.

    Wie ihr seht handelt es sich um die kleine Version des Ankers Pullover – den Ankers Pullover Junior (gibt es mittlerweile in fast allen Größen, auch für Säuglinge). Die Passe habe ich aus der Restwolle meines Pullovers gestrickt (das Verwenden der Restwolle war auch der Grundgedanke, diesen Pullover überhaupt zu stricken). Den Rest habe ich in einer Wunschfarbe des Kindes dazugekauft. Zum Glück hat die Caramell-Farbe noch gereicht, um an den Ärmelbündchen ein paar Akzente zu setzen.

    Mir wurde berichtet, sie habe sich beim Auspacken gefreut. Die erste Anprobe steht jedoch noch aus, da es bislang zu warm war. Hoffentlich wird es bald richtig Herbst …

  • Aus dem Leben,  Wolle

    Sommer 2020

    Der Sommer neigt sich dem Ende. Zwei Wochen Dänemark liegen hinter mir, in denen ich – neben den obgliatorischen 5000 zusammengesetzten Puzzleteilen – vier Bücher gelesen habe, meine Bomber Jacke von Knit Knit (bis auf die Knöpfe) fertiggestellt habe und einen neuen Pullover begonnen habe zu stricken. Der Pullover mit Flechtmuster, von dem ich euch bislang ein Abschlussbild vorenthalten habe, war mit im Gepäck und hat seinen ersten Härtetest am Strand mit Regen gut überstanden.

    1. Urlaubslektüre Meine Büchersammlung bestand in diesem Jahr zu 100 % aus Belletristik. Normalerweise schiebe ich ein wenig Sachliteratur dazwischen, in diesem Jahr nicht. Alle vier waren gut zu lesen, überwiegend leichte Kost. Mit dem Christie-Titel «Alibi» habe ich nach längerer Zeit die Hercule Poirot-Serie fortgesetzt, die ich in chronologischer Reihenfolge lese.
    2. Bomber Jacke von Knit Knit Dieses Strickstück ist nichts für schwache Nerven. Hierzu folgt in Kürze ein ausführlicher Bericht in einem gesonderten Beitrag. Da ich Wolle und Anleitung im Paket erstanden habe, konnte ich kein Extra-Knäuel ordern, was mir auch just zum Verhängnis wurde. Allerdings bekam ich dadurch die Gelegenheit, einen heimischen Wollladen zu besuchen, den ich noch nicht kannte. Lisbeth vom Wollladen Uldtråden in Brønderslev verkaufte mir nicht nur das noch fehlende Garn Fritids von Sandnes Garn;
    3. September Sweater ich langte gleich richtig zu, und kaufte zwölf Knäuele Tynn Silk Mohair dazu für einen weiteren Pullover von petiteknit. Dieses Garn hätte ich zweifelsohne auch im heimatlichen Hamburg erwerben können, aber ich wollte unbedingt einmal ein skandinavisches Garn in Skandinavien kaufen. Ein weiterer Grund war, dass drei Tage vor Abfahrt bereits alle Puzzleteile verbaut waren und es mich nach Handarbeit dürstete.
      Dieser Pullover stammt laut Website aus der Kategorie mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad, was sich u.a. darin zeigt, dass viele Teile angestrickt werden. Ein wenig knifflig, aber machbar. Immerhin bin ich bereits beim Rumpf angekommen und stricke  munter Runde um Runde bis zum Bündchen. Dank Patentmuster dauert dies nun eine Weile, bis ich zu den Ärmeln übergehen kann.
  • Stoff,  Wolle

    Nach den Zebrahemden

    mache ich erstmal eine Pause vom T-Shirt-Nähen. Ihr erinnert euch vielleicht an meinen Stoffberg – nun habe ich fast alle Stoffe vom Hollandmarkt komplett vernäht. Aus dem gelb-weißen Stoff könnte ich noch ein zweites T-Shirt herausbekommen, oder eine kurze Hose (wäre dann allerdings bereits meine Vierte, wenn die drei anderen Hosen aus der Wartschleife heraus sind).

    Aus dem „Zebrastoff“ (=schwarz-weiß gestreift) habe ich nun zwei T-Shirts genäht – eins für meine Mutter, eins für mich. Heute habe ich es ihr geschenkt, mal sehen, ob es ihr gefällt. Da der Schnitt identisch ist und ich euch nicht mit weiteren gleichförmigen Fotos langweilen möchte, zur Abwechslung folgend meine bisherige Galerie aus einer etwas anderen Perspektive (versteckt zwischen „normalen“ T-Shirts):


    Mein Stricken hat sich in den letzten zwei Wochen etwas verlangsamt, mein dritter Pullover ist nun zu 35 Prozent fertig (Rückenteil). Und statt erstmal eine Sache zuende zu bringen, habe ich mir gerade Wolle für ein neues Projekt bestellt. Während einer Recherche nach Petiteknit bin ich auf die Seite des Berliner Labels Knit Knit gestoßen.

    Hier werden Stricksets von verschiedenen Designern angeboten:

    • Petiteknit
    • Knit Knit
    • Sandnes Garn
    • Wool and the Gang

    Für die Petite Knit-Modelle ist das sehr praktisch, muss man sonst alle Komponenten (Anleitung, verschiedene Wollsorten) separat erwerben, gibt es sie auf dieser Seite, zumindest für einige Modelle, im Paket.

    Angelacht hat mich nun eine kurzgeschnitte Jacke von Knit Knit, und ja, ich konnte wiederstehen, wieder gelbe Wolle zu bestellen (willkommen, dritte gelbe Strickjacke in meinem Kleiderschrank!). Ich habe mich für die schlichte Version in schwarz entschieden.

  • Wolle

    Pulloverkanone :: Ankers Pullover

    So schnell, wie es mit dem ersten Ärmel in der Magic Loop voran ging, setzte es sich beim zweiten Ärmel fort. Letzte Woche war dann der Pullover fertig. Mein Sicherheitsknäuel musste ich nicht anrühren, es hat jedoch ein wenig zu meiner Entspannung beigetragen.
    Herausgekommen ist ein schlichtes, angenehm warmes, etwas enger anliegendes Kleidungsstück, das sich gut kombinieren lässt und sicher auch für die Übergangszeit geeignet ist.

    Mein zweites Wollpaket mit der ggh Sportlife-Wolle enthielt nicht nur Wolle für den Flechtmuster-Pullover, sondern auch zwei Knäule blaue Wolle für eine Mütze. Ich habe die Stockholmmütze noch einmal in einem anderen Garn gestrickt, denn leider musste ich feststellen, dass sich die Mütze im Originalgarn trotz Gummiband nicht angenehm tragen lässt. Das Gummbiband sitzt wegen des großen Umschlags recht weit oben am Kopf, was zur Folge hat, dass sich die Mütze bei Kopfbewegungen nach und nach vom Kopf herunterarbeitet. Ohne Gummiband allerdings rutscht die Mütze bis auf die Nase bzw. wird vorher von der Brille abgestoppt.
    Mit Erleichterung kann ich sagen, dass ich diesmal meine Hände in Unschuld wasche: alles, was ich richtig machen konnte, habe ich richtig gemacht. Angefangen vom Garn, Nadelstärke, Maschenprobe. Vielleicht hätte ich dem Rat nicht folgen sollen, die Mütze vor dem ersten Tragen zu waschen. Danach war sie außer Form und hat diese auch nach dem Trocknen nicht wiedererlangt.

    Die ggh-Mütze ist nun recht eng, macht fliegendes Haar, aber sie sitzt und rutscht nicht.

  • Aus dem Leben,  Wolle

    Neues aus der Isolation

    Im Gegensatz zu einigen Menschen habe ich noch keinen Lagerkoller, woran wahrscheinlich meine Stubenhocker-Mentalität mit schuld ist. Allerdings macht es auch für nicht übermäßig aktive Personen wie mich einen Unterschied, ob sie das im-Haus-bleiben frei wählen oder äußere Umstände sie dazu zwingen. Aber noch ist es auszuhalten: die Wollbestellungen laufen, eben habe ich Stoffe für Prototyp-Schutzmasken für das Wochenende gebügelt. Des Weiteren warten unzählige Bücher gelesen und Podcasts gehört zu werden. Weiter geht es immer.

    Ein kurzer Überblick über die letzten Woll-Ereignisse:

    die Socken für die Freundin-Tochter sind fertig. Zusammen mit einigen Büchern, damit der ältere Bruder nicht leer ausgeht, sind sie gestern vom Büro, wo ich sie hinterlegt hatte, nun zu den Kindern gewandert. Und da es sich um Kinder handelt, die locker jeden Marshmallow-Test bestehen würden, wird die Überraschungstüte erst in diesen Minuten, in denen ich diesen Beitrag schreibe, geöffnet. Bin ich gespannt …

    Mit dem Ankers Pullover geht es sehr schnell voran. Mittlerweile sind Rumpf und der erste Ärmel fertig (das Bild hinkt in der Zeit etwas hinterher). Für die Ärmel habe ich eine neue Technik ausprobiert, die auch Mette in ihren Anleitungs-Videos zeigt: den Magic Loop. Dahinter verbirgt sich das Rundstricken mit einer langen Rundstricknadel statt mit Nadelspiel. Das Nadelspiel ist immer etwas sperrig, wenn man schon viel Wolle verstrickt hat und einen Teil „anstrickt“. Es besteht die Gefahr, dass man mit den Nadeln an verschiedenen Stellen hängenbleibt und sich Schlaufen in das bereits gestrickte Stück ziehen. Mit der Rundstricknadel strickt es sich wesentlich flüssiger, allerdings brauchte ich ein paar Runden, um den richtigen Dreh zu bekommen. Nach der Hälfte der abgestrickten Maschen muss die linke Nadel immer in neue Stellung gebracht werden, während die rechte Nadel weit herausgezogen wird, um Spiel zum Abstricken zu geben. Wem diese Beschreibung kryptisch erscheint, einfach das verlinkte Video anschauen – und ausprobieren, es lohnt sich.

    Ankers Pullover von petiteknit