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Rot-weiß gemustert
Wer einmal mit Wolle angefangen hat, stellt fest, dass es selbst nach Jahren immer noch Neues zu entdecken gibt.
Zu meinem letzten Geburtstag habe ich von lieben Nachbarn einen Gutschein für das Kreativparadies in der Europapassage geschenkt bekommen. „Klassische“ Wolle kaufe ich gerne bei Wollläden meines Vertrauens, dann fiel mir jedoch das großartige Häkelbuch der Finnin Molla Millis in die Hände, die viele Häkelobjekte aus Textilgarn erstellt. Die Körbe in verschiedenen Mustern und Größen gefielen mir am besten.Quelle: Mills, Molla: Mach mal Masche : häkle dein Zuhause bunt. Frech, 2015 Das Fieber hatte mich gepackt! Zu meiner großen Freude gab es in besagtem Laden das gewünschte Textilgarn, dazu kaufte ich eine große Häkelnadel (No. 9) und für ein filigranes Objekt (iPod-Hülle) vier Knäule mercerisiertes Garn.
Eigentlich wollte ich bei dem klassischen schwarz-weiß-Stil bleiben, den die Autorin in ihrem Buch vorgibt, da ich jedoch kein schwarzes Garn bekam und wenig Lust und Ressourcen hatte, es selbst herzustellen, entschied ich mich für meine Lieblingsfarbe rot.
Aus 1,6 Kilogramm Garn habe ich nun drei Körbe gehäkelt:
- den Triforce-Korb von S. 75 in der Größe des Korbes mit Schrägstreifen (S. 68, auf dem Bild links vor dem Triforce-Korb)
- einen Schrägstreifen-Korb von S. 68 mit einem kleineren Durchmesser, der nun unsere Zimmertanne schmückt, die ihr auf den Bildern meines Advents-Beitrags sehen konntet (und farblich passend zu Weihnachten!)
- einen „Reste-Korb“ mit rotem Boden und weißen Wänden (steht jetzt auf dem Schreibtisch des Liebsten und wird gut angenommen)
So, und nun will ich euch nicht mehr länger auf die Folter spannen … so sieht mein Triforce-Korb aus:
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Advent
Die Weihnachtszeit beginnt schon wieder. Obwohl es bereits einmal geschneit hat, ist mir noch gar nicht nach Weihnachten, aber das kommt in den letzten Jahren häufiger vor.
Obgleich es für mich so überraschend kommt, reagiere ich doch relativ schnell und arrangiere zusammen mit dem Liebsten ein paar wenige Dekoartikel. Den Adventskalender gibt es zwar dieses Jahr nur für eine Person im Haushalt und der Adventsbaum darf noch für ein weiteres Jahr ein Nickerchen im Keller halten, denn 2015 darf unsere langgehegte Zimmerpalme einmal das grüne Weihnachtsgewand darstellen. Dafür gibt es zwei Ilexe (in jedem großen Raum einer – wow!).
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Honeycomb für Kleine
Um nicht im immergleichen Strickmusterfahrwasser mitzufahren, brauche ich von Zeit zu Zeit ein paar neue Herausforderungen. Ein neues Muster musste her.
Ich fand es, und zwar gleich für zwei Modelle: das honeycomb-Muster, zu deutsch: Wabenmuster. Zusätzlich – als besondere Herausforderung – beide mit englischer Anleitung. Damit hatte ich auch wirklich erstmal zu kämpfen.
Das erste Modell, ein kleiner zarter Babypullunder für Neugeborene, kostete mich wirkliche Nerven. Englische Häkelanleitungen hatte ich bereits gemeistert und war mir sicher, dass auch Strickanleitungen keine Quantenphysik darstellten. Drei Dinge fand ich persönlich schwierig:
- die neuen Abkürzungen
- die ungewohnte Abfolge an Strickanweisungen
- das Unverständnis darüber, an welcher Stelle ich mit dem Stricken beginne (aha – ich stricke zu Anfang nicht in Runden, sondern in Reihen, und arbeite mich vom Kopfende zu den Achseln hinunter!)
Aber am Ende alles hat wunderbar geklappt. Wie ihr seht, habe ich auch schöne Knöpfe gefunden, die mein Werk vervollständigen. Die Beschenkten sind glücklich und haben goldige Fotos geschickt – was will man mehr?An den Honigwaben für den Erwachsenen-Pullunder (ja, diesmal wieder für mich!) bin ich derzeit dran. Muster plus kleine Nadelstärke fordern ihre Zeit. Morgen beim nachbarlichen Stricktreff komme ich hoffentlich meinem Ziel ein Stück näher …
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Wenn Enthusiasmus große Kleidergrößen hervorbringt
Es geht auch umgekehrt. Jawoll!
Ich schwöre euch, dies war mein letzter Männerpullover. Ich habe einfach kein Händchen dafür. Sie geraten mir immer aus der Form, auch wenn ich brav eine Maschenprobe angefertigt habe, die Maße mit den Pullovern im Schrank abgeglichen habe und zwischendurch auch immer nachmesse. Es soll wohl nicht so sein.
Ein wunderschönes Modell aus gutem (und bezahlbarem) Garn, mit einem schlichten Muster und einem weiten Kragen. Alle Voraussetzungen waren erfüllt, nur leider hatte ich drei Dinge unterschätzt:
- das Stricken auf der Rundstricknadel zieht das Strickstück doch immer sehr zusammen
- das Alternativgarn mit knapp 50 % Baumwolle hängt sich in der Größe mehr aus als man denkt
- bei Raglan von unten gestrickt hat man ab einem gewissen Zeitpunkt wenig Einfluss auf die Länge des Rumpfes und der Arme
Ergo ist alles etwas aus der Form geraten: der arme Mann sah aus, als sei er in einen Kartoffelsack geschlüpft. Ende vom Lied war Frust bei beiden (bei der Schenkerin das schlechte Ergebnis trotz des Aufwandes und bei dem Beschenkten das schlechte Gewissen, dass der Pullover nicht tragbar ist).
Nun kommt das gute Stück für eine Trostrunde bei 40° in die Maschine und wenn sich dadurch nichts ändert, muss es einen neuen Besitzer finden.Ich trauere um den schönen Pullover, deshalb gibt es an dieser Stelle nur ein Schwarz-weiß-Foto.
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Sock sloth
Der Liebste ist ein Freund des Faultiers, speziell des auf Costa Rica Lebenden, das immer aussieht, als trüge es eine Schlafmaske.
Aus meiner Sicht sollten sich erwachsene Menschen nicht komplett mit Stofftieren zuschmeißen, auch wenn sie noch so süß sind. Das Faultier war insofern für mich genehm, da es erstens klein ist (aus einer Socke bestehend) und zweitens besser verstaubar, da an diversen Möbel anhängbar (wg. der Hängearme).
Nun denn, vor einiger Zeit bin ich auf die Anleitung des besagten Sockenfaultiers gestoßen. Schöne Bilder und ein anschauliches Video der Bloggerin weisen einen in die Erstellung ein. Trotz des kleinen Tieres benötigt man eine Menge Zutaten, und da ich beispielsweise keine Filzreste hatte, musste ich entsprechend alles (außer der Watte) neu kaufen.
Mein Faultier ist extrem langarmig geworden, da ich mich für Kniestrümpfe entschieden habe. Derzeit hängt es an unserem Kleiderständer im Flur und erfreut uns mit seinem Langmut :)