-
Reinkarnation der rostfarbenen Wolle
Es ist vollbracht – die rostfarbene Wolle durfte weiterleben und durchlebte jüngst ihre Wiedergeburt. Im Urlaub startete mein Projekt, ich bin bei meinem Plan geblieben, nach einem einfachen Schnitt zu stricken.
Im Gegensatz zum schlichten Rollkragenpullover, den ich mir ein wenig zum Vorbild genommen habe, gibt es bei diesem Modell nicht einmal Ärmelausschnitte. Er wird zwar dadurch leicht „klumpig“ in den Achseln, aber er ist sehr bequem, hat eine ideale Ärmellänge und fällt gut durch die Zunahmen nach den Bündchenmustern im Vorder- und Rückenteil sowie den Ärmeln. Den Kragen habe ich bewusst großzügig gestaltet; durch das Gewicht der Wolle zieht er sich beim Tragen ein wenig auseinander, was ich persönlich sehr angenehm finde.
Auch bei diesem Projekt zeigt sich: manchen Wollsorten muss man mehrere Chancen geben, damit am Ende etwas Wunderbares aus ihnen wird.
-
Zickzack
In der letzten Zeit überholt mich die Produktion – das kommt auch nicht häufig vor. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit …
Nach längerer Häkelpause habe ich mich mal wieder einem Projekt gewidmet, das ich aus dem wunderbaren finnischen Häkelbuch herauskopiert hatte. Wolle in schwarz und weiß hatte ich noch (ihr erinnert euch vielleicht an meine iPod-Hülle?), und los ging es.
Die Beschenkte war diesmal meine liebe Kollegin, die, wie ich, die Dinge gerne geordnet hat, und eher schlichte Designs schätzt. Da lag es nah, ein schlichtes Behältnis, das gleichzeitig praktisch ist, herzustellen. In meinen Kopien stieß ich beim Stöbern auf die Anleitung einer Stifthülle (auch für Stricknadeln oder andere längliche Dinge zu verwenden), die mir schenkbar erschien.
Im Gegensatz zum beschriebenen separat zu häkelnden Boden habe ich mich entschieden, die Hülle in einem Stück zu häkeln. Den Übergang von Boden zu Körper habe ich entsprechend des Häkelkorbes mit einer Reihe nur in das hintere Maschenglied gestochene Maschen gestaltet. Zum Schluss wird ein Druckknopf als Verschluss angenäht.
Das Mitführen des Fadens und das Häkeln in relativ engen Runden merkte ich noch ein paar Tage später in den Händen. Häkeln ist doch etwas anstrengender für die Hände als Stricken!Quelle: Mills, Molla: Mach‘ mal Masche -
Schwarz-weiß
… ist die liebste Farbkombination meiner Mutter. Am liebsten alles davon: Einrichtungsgegenstände, Kleidung etc. Erlaubt ist auch grau. Andere (knallige) Farben am liebsten nur als Akzente, z.B. bei Geschirr.
Angefixt von neuen Nähprojekten im Lotta-Buch wagte ich den Versuch, den schon länger anvisierten Rucksack mit Zugband zu nähen. Für dieses Projekt eignete sich aus meiner Sicht wieder hervorragend der gute dickere Baumwollstoff von IKEA, aus dem ich regelmäßig meine Taschen nähe. Gesagt, getan, fuhr ich letztes Wochenende zum blau-gelben Möbelausstatter und musste am Stoffregal leider feststellen, dass der schöne schlichte graue Stoff, aus dem ich bereits meine Kissen genäht habe, nicht mehr auf Lager war. Zum Glück gab es die Alternative schwarz-weiß, die ich zunächst nicht in Erwägung gezogen hatte, da ich das Modell möglichst schlicht halten wollte.
Vor lauter Enthusiasmus kaufte ich gleich noch von zwei anderen Stoffen jeweils einen Meter – beide neu im Sortiment.Das Nähen selbst erwies sich an einer Stelle doch tückischer als gedacht: Frau Jansdotter hat meiner Meinung nach auch bei diesem Projekt die Nahtzugaben etwas knapp bemessen, so dass ich die Schlaufen durch einen sehr engen Stofftunnel zwängen musste. Am Ende ging es weder vor noch zurück. Frustriert wollte ich schon alles in die Ecke schleudern und mir ein anderes Geschenk ausdenken, wurde dann jedoch von meinem stets in sich ruhenden Liebsten animiert, den Tunnel noch einmal zu nähen, diesmal etwas breiter. Der Rucksack ist nun ein Stück kürzer als geplant (die Außentasche sitzt recht weit unterhalb der Oberkante), hat jedoch mit knapp vier Zentimetern Breite genug Luft, um vier Lagen Stoff bequem zu führen.
Ein weiterer kleiner Makel: die Länge der Schnüre ist für (sehr) kleine Personen geeignet, aber ab 1,70 Meter Körpergröße sitzt der Rucksack recht weit oben am Rücken.
Merke: für den Beutel ca. zehn Zentimeter mehr Stoff in der Länge, für die Schnüre gilt gleiches (wenn nicht mehr, da sie doppelt gelegt werden).
Meine Mutter hat sich gefreut – ich hoffe, dass sie ihn trägt.
-
Sonnenenergie
Die letzten Sonnenstrahlen des Sommers scheinen mir einen kreativen Schub gegeben zu haben. Hinter den Kulissen war ich fleißig dabei, lange liegengelassene Schnitte aus Schnittmusterbögen herauszukopieren (u.a. eine Hose aus der burda und einen Rock von schnittchen.com). Den Stoff muss ich noch besorgen, aber der erste Schritt ist geschafft. Des Weiteren habe ich von meiner lieben Kollegin einen Handstrickapparat vermacht bekommen, den ich vor einiger Zeit beim jährlichen Gruppengrillen mit dem Auto abgeholt habe. Eigentlich habe ich keine wirkliche Verwendung, weil ich das Stricken mit der Hand als sehr meditativ empfinde, aber es juckte mir in den Fingern, ein solches Gerät einmal auszuprobieren – noch dazu ist es ein Original aus den 50ern, inklusive Strickheften von 1956-1958. Welch eine Schande, es wegzugeben (es sollte auf den Sperrmüll)!
Wahrscheinlich werde ich ein Winterprojekt daraus machen und solange muss der kleine Apparat noch einmal verpackt in den Keller.
Startschuss für meine Nähaktionen waren unsere zufallenden Altbautüren. In meinem LOTTA-Buch („Einfach nähen mit Lotta“) entdeckte ich eine vergessene Anleitung für einen Türstopper, der mir gut gefiel. Zunächst nähte ich einen Prototyp, was sich als gut herausstellte, den die angegebene Füllmenge von 2,5 kg Reis fiel für mein Objekt als zu gering aus. Selbst nach 3 kg Reis war noch gut Luft unter dem Henkel, was zur Folge hatte, dass der obere Teil des Säckchens beim Anheben jedesmal seine Form verlor. Zudem sollte es ein besonderer Stoff sein – kein gewöhnlicher von IKEA bzw. von der Stange. Beim idee-Markt ergatterte ich zwei Patchworkstoffe, die etwas fester als gewöhnliche Baumwollstoffe sind. Als Füllung verwendete ich diesmal Bohnen, von denen ich mir aufgrund ihres Volumens mehr versprach (leider blieb auch hier noch recht viel Platz im Säckchen), und füllte den oberen Bereich mit Füllwatte aus.Türstopper (Prototyp) Türstopper aus Pilzstoff Wendetasche Brillenetui Bei den Näharbeiten stieß ich auf einen Zuschnitt für eine Wendetasche, die ich bereits dreimal für Freundinnen genäht hatte, aber bislang nicht für mich selbst. Der letzte Entwurf gefiel mir so gut, dass ich ihn nun selbst für mich umgesetzt habe. Bemerkenswert ist auch, dass ich es bei diesem Exemplar auf Anhieb geschafft habe, die Träger richtig zusammenzunähen (running gag) :)
Die Nähmaschine surrte vor sich hin, ich war im Rausch, und fertigte gleich noch ein Brillenetui, um den schönen Pilzstoff in einem anderen Licht zu sehen und dem Geldgeschenk der Tante des Liebsten noch eine kleine persönliche Note zu geben. Sollte ich mir glatt selbst noch einmal nähen …
-
Lovely caravan
Die Leidenschaft einer lieben Freundin von mir ist ihr Wohnwagen. Vor wenigen Jahren realisierte sie zusammen mit ihrem Freund ihren Traum, sich eine kleine Oase fernab der Großstadt zu schaffen und einen Stellplatz auf einem „wilden“ Campingplatz zu mieten.
Leider ist der Weg dorthin etwas weiter, es muss auch Wasser überwunden werden, und die beiden überlegen, ihr Projekt erstmal auf Eis zu legen und/oder nach einem neuen Platz Ausschau zu halten, der leichter zu erreichen ist.
Zum Geburtstag gibt es deshalb ein kleines Trostpflaster – natürlich in Form von Wolle. Auf den ersten Blick nicht ganz leicht zu erkennen, dass es sich um einen Wohnwagen handelt, aber meine Freundin wird sich sicher freuen.
Die Idee stammt von der bunthäkelnden Australierin, deren Website in meiner LinkListe auftaucht und von der ich bereits ein anderes Projekt vorstellte.