• Wolle

    RVO-Jacke

    RVO ist das magische Wort für „Raglan von oben“. In früheren Beiträgen habe ich ausreichend geschwärmt, so dass ich an dieser Stelle davon Abstand nehme. Schließlich möchte ich euch nicht langweilen.
    Fakt ist jedoch, dass sich das Prinzip bewährt: mehr Einfluss auf den Strickprozess (fast wie beim Nähen), weniger Hitzewallungen aufgrund nicht planbarer Entwicklungen etc. Und die ausgewählte Wolle hat sich bewährt. Sie liegt nun bereits einige Monate verschwiegen und verhüllt bei mir herum, aber peu à peu gehe ich meine Projekte an.

    Es handelt sich bei der lang gehorteten Wolle um eine Merino-Baumwoll-Mischung von DROPS in schwarz. Lange plante ich, mir eine schlichte schwarze Strickjacke zu stricken, da mir sämtliche Exemplare, die mir über den Weg laufen entweder zu kurzärmelig, zu feingestrickt oder zu spießig sind. Ergo muss ich nun selbst an die Nadeln und knüpfe an die bereits erfolgreichen Erlebnisse, die ich mit der Anfertigung meines Cashmere-Pullovers machte, an. Neu ist nun, dass ich nicht in Runden, sondern in Reihen stricke. Des Weiteren werde ich erstmalig eine Knopfleiste ohne Anleitung stricken.

    Mein Ziel ist: ein Hauch von 50er, so schlicht wie möglich.

    Gelernt habe ich wieder etwas, und zwar die Berechnung einer gleichmäßigen Abnahme über die Gesamtmaschen verteilt. Was mir früher ziemliches Kopfzerbrechen bereitete, lässt sich rechnerisch sehr leicht lösen. Vielen Dank, du gute DROPS-Hilfestellung!

    Bald ist der zweite Ärmel fertig. Es wird auch wieder eine Anleitung geben!

  • Aus dem Leben,  Holz

    Kampf den schwingenden Dielenbrettern

    Ich habe bereits mehrere Anläufe genommen, um mir einen gemütlichen Arbeitsplatz einzurichten.  Nach dem letzten Sommerurlaub habe ich bereits reduziert: meine bis dato auf zwei Rollcontainern von IKEA ruhende Schreibtischplatte erleichterte ich um einen Container und ersetzte ihn durch Füße. Leider machte mir der Boden einen Strich durch die Rechnung. Die Schwingungen, die ich bereits vorher wahrgenommen hatte, wenn ich mich selbst bewegte, oder jemand anderes an dem Tisch vorbei den Raum durchquerte, wurden nun schlimmer. Einen Brief auf dem Tisch zu schreiben, war unmöglich, ohne große zusätzliche Kreise zu malen.

    Kurz nach Weihnachten kaufte ich mir im Baumarkt zwei große weiße Metallwinkel. Ich wollte die doch recht schwere MDF-Tischplatte in der Tiefe um 15 Zentimeter kürzen und sie dann an die Wand schrauben. Da ich die meiste Zeit am Laptop arbeite, sofern ich an meinem Schreibtisch sitze, reichen mir zukünftig knappe 50 Zentimeter statt des Standardmaßes von 60 Zentimetern.

    Was hielt mich nun die ganze Zeit davon ab, tätig zu werden? Zum einen habe ich derzeit keine Werkstatt, in der ich eine Platte schnell kürzen kann. Eine offene Werkstatt in der Nähe hat ungünstige Öffnungszeiten, hinzu kam eine gewisse Scheu, einfach hinzufahren und tätig zu werden. Vor drei Wochen habe ich nun die Kürzung vorgenommen bzw. habe sie machen lassen. Ich hatte vergessen, was für einen Unterschied es macht, in einer reinen Frauenwerkstatt zu arbeiten, und fühlte mich sehr an meine Lehrzeit erinnert.

    Nun denn, nach einigen Schwierigkeiten, die Dübel in unserer löchrigen Altbauwand zu verankern, ist die Platte nun knackefest und wackelt keinen Milimeter mehr. Wenn ich mir nun noch zum krönenden Abschluss einen neuen Schreibtischstuhl besorge und einen kuscheligen Teppich für die Füße, werde ich wahrscheinlich angekommen sein.

  • Wolle

    Herausforderung und geplante Überraschung, Teil 3

    Nach einer kurzen Zeit der Ermüdung habe ich in den letzten Tagen wieder fleißig an dem roten Pullover des Liebsten weitergestrickt. Mit Erfolg: die Ärmel sind fertiggestellt und seit wenigen Stunden gespannt. Auch der Kragen ist gestrickt und passt.

    Aber das allerbeste ist: die Wolle reicht, ich habe sogar noch Reste!

  • Aus dem Leben

    Gestreiftes Schätzchen

    Mit wachem Blick durch den eigenen Stadtteil laufend (funktioniert bei mir am besten an freien Tagen in der Woche, wenn ich mit treiben lassen kann) gibt es einiges zu entdecken. Jüngst lief mir ein neueröffneter Second-Hand-Laden über den Weg – gerade mal eine Woche alt, neben Kleidung werden auch die Produkte zweier Freundinnen der Ladenbesitzerin angeboten. Mit dieser führte ich ein nettes Gespräch und wünschte ihr einen guten Einstieg in ihr neues Geschäft.

    Eine der Freundinnen erstellt Etagèren aus Porzellan-Tellern. Eine lachte mich aus dem Schaufenster an, sodass ich sie gleich mitnehmen musste. Vielleicht könnte dieser Laden einmal ein Ort werden, in dem ich meine Produkte verkaufen könnte …