• Aus dem Leben,  Wolle

    Harburg strickt für Menschen ohne Obdach

    Generell bin ich keine Charity-Freundin: viele, in der Regel gutbetuchte, Menschen spenden Gelder und/oder sammeln Gelder beim Verkauf von Waren, bleiben dort jedoch unter ihresgleichen und haben keinerlei Kontakt zu denjenigen, die die Spenden schließlich erhalten.

    An einer dieser anonymen Aktionen nehme ich in diesem Jahr teil (Danke an meinen liebern Nachbarn, der mir als Szenen-Kenner die Infos hat zukommen lassen): das HabibiAtelier in den Harburg Arcaden und das Sozialkontor Hamburg starteten im Oktober 2020 im Rahmen der ZEIT FÜR INKLUSION die Aktion „Harburg strickt für Menschen ohne Obdach“. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Schals zu stricken (bei gemeinsamen Treffen in kleiner Runde oder zu Hause), die bis zum 22. Dezember abgegeben werden können und an Weihnachten an Menschen ohne Obdach verschenkt werden.

    Da ich gerne stricke und hier mit meiner Arbeit Menschen etwas Gutes tun kann, habe ich aus Resten dicker Wolle einen bunten Schal gestrickt. Am letzten Tag vor dem Lockdown habe ich ihn im Sozialkontor Harburg abgegeben, wo ich eine nette Begegnung mit den dort arbeitenden Männern hatte, die sich gerade für eine kurze Zigarettenpause vor dem Laden trafen («Hast du den gestrickt? Super. Vielen Dank!»).

  • Stoff,  Wolle

    Gruppenbild mit Wolle

    Kaum ist die letzte Wolle verstrickt, habe ich bereits wieder Nachschub geordert, obwohl es im Schrank langsam eng wird.
    Auf dem Bild werden die Neuanschaffungen präsentiert vom zweiten Mini Yoda, der just von der Beschenkten bestellt wurde zum Selberverschenken:

    • „falsche“ Sockenwolle in den Farben anthrazit, beige und rot (es handelt sich gar nicht um Sockenwolle, die „Touring“ von Lang Yarns wird jedoch von vielen als diese verwendet) für Socken, die ausnahmsweise in meinen Kleiderschrank wandern sollen
    • Lana Grossa-Wolle für einen Patentpullover aus der BRIGITTE (ja, wieder …). Der Kauf hat bereits im dritten Anlauf geklappt: vom ersten Händler bekam ich die Rückmeldung, dass sich coronabedingt die Wartezeit verlängert, kurz danach war meine Farbe nicht mehr verfügbar; der zweite Händler meldete sich gar nicht zurück, so dass ich leider auf die dritte und letzte Möglichkeit – Amazon – zurückgreifen musste (die Wolle war drei Tage später da).

    Vor kurzem bin ich auf Paulastrickt gestoßen, das Label einer jungen Frau, die ihre Restauratoren-Tätigkeit derzeit auf Eis gelegt hat, um ihre Leidenschaft zum Hauptberuf zu machen. Sie erstellt Anleitungen für schöne, schlichte gestrickte Kleidungsstücke und Accessoires. Über Etsy habe ich nun eine Anleitung für Socken, die Mütze „Jacques“ sowie Handschuhe erstanden. Die Socken habe ich bereits angefangen zu stricken.

     

    Die Arbeit an der Mütze fand im Geheimen statt, und da Beschenkte manchmal mitlesen, sind die Knäuele nicht mit auf dem Bild gelandet. Nun ist sie fertig, verschenkt und glücklich wie seine neue Besitzerin.

    Mütze „Jacques“ von Paulastrickt in Lang Yarns Merino 70

     

    Außer der Reihe habe ich letztes Wochenende noch alte Tischdecken in Tischläufer und Sets umgenäht – wir haben einen neuen Esszimmertisch, der größer als sein Vorgänger ist.

  • Wolle

    «The Child» – möge die Nadel mit dir sein

    Ich bin völlig unbeleckt, was die Star-Wars-Filme angeht und kann ihnen auch wenig abgewinnen. Den 1977 erschienenen Kinofilm habe ich gesehen, aber damit war auch Schluss. Es gibt jedoch Menschen in meinem Umfeld, die sich sehr für Krieg im Weltraum begeistern können. Jüngst gab es einen wahren Hype um die Miniatur-Ausgabe von Yoda (ja, ja «the child»), der auch vor den Künstler*innen der Wolle nicht Halt machte. So entstanden in kurzer Zeit eine große Anzahl von Baby-Yoda-Häkelanleitungen.

    Die Firma Disney versuchte, diese Anleitungen sowie viele weitere Produkte, die auf diversen Internetseiten auftauchten, zu verbieten – nicht immer mit Erfolg. So finden sich einige Anleitungen unter dem Name «child alien», um keinen Verdacht zu erwecken.

    Auf den Bildern seht ihr nun zwei von mir gehäkelte Miniatur-Ausgaben besagten Wesens. Da es vor Figuren in diesem Jahr nur so wimmelt, habe ich mir vor kurzem die Anschaffung einer gut sortierten Auswahl an Knopfaugen gegönnt. Wer weiß, was noch kommt …

  • Wolle

    October Sweater

    September Sweater von petiteknit

    So läuft es manchmal: mit Vollgas angefangen und dann ist auf den letzten Metern der Tank fast leer. Der September Sweater, hochmotiviert im Urlaub im August begonnen, wird nun zum October Sweater.

    Wieder einmal habe ich mich etwas schwer mit der Ärmellänge getan. Das zusätzliche Knäuel hat mir die gewünschte Sicherheit gegeben (im zweiten Anlauf) etwas großzügiger zu sein. In den meisten Anleitungen gibt es nun mal leider keinen Affenarmmaterialbonus.

    Da ist es nun, das flauschig-schicke Stück: bereits einmal getragen und sehr zufriedenstellend. Durch die Dreifädigkeit erscheint mir der Pullover noch etwas wärmer als seine zweifädige Schwester. Kann zu Hose oder Rock getragen und bietet bestimmt in nächster Zeit bei coronabedingt häufig geöffneten Fenstern gute Dienste.

  • Wolle

    Bomberjacke von Knit Knit :: Erlebnisse

    Wie bereits angedeutet, hatte es dieses Strickstück in sich. Die Anleitung enthält eine ganze Reihe an logischen Fehlern, was die Arbeit erheblich erschwerte. Dies werde ich auch den Betreiberinnen von Knit Knit mitteilen; ist es doch schade, wenn diese ansonsten sehr schöne Jacke von einigen aus diesen Gründen nicht fertiggestrickt werden sollte, da sie vorzeitig die Geduld und/oder der Mut verlässt.

    Die Jacke besteht aus zwei Vorderteilen, Rückenteil und Ärmeln. An den Längsseiten der Vorderteile verläuft eine Blende, in die auch die Knopflöcher bzw. Knöpfe eingearbeitet werden und deren Enden sich im Nacken treffen.

    Zusammenfassend haben mir drei Sachen die Arbeit erschwert:

    1. Patentmuster mit gerader Maschenanzahl funktioniert nicht:
      bis auf das Rückenteil werden alle anderen Teile mit gerader Maschenanzahl gestrickt, was dazu führt, dass das Muster nicht aufgeht bzw. bei den Vorderteil der Übergang vom Bündchenmuster zum Patentmuster. Nach einigen Anläufen habe ich die Reihenfolge der Maschenabfolge beim Bündchenmuster geändert (statt 1 re/1 li nun 1 li/1 re), damit das Anschlussmuster passt
    2. das Bündchenmuster hebt sich kaum vom Patentmuster ab:
      dieses optische Problem konnte ich insofern beheben, als dass ich die Maschen verschränkt gestrickt habe, auch die Maschen für die Kragenblende
    3. die beschriebenen Zunahmen sind fehlerhaft:
      Zum Ersten ist bei den Ärmeln die achte Masche, aus der zugenommen werden soll, keine rechte Masche, sondern eine linke Masche (siehe Punkt 1, Fehler im Patenmuster); ergo strickt man die Zunahme aus der siebten oder neunten Masche heraus.
      Zum Zweiten fehlt darüber hinaus beim Rückenteil die Kontinuität der Zunahmen. Hier steht lediglich „nach 34 Maschen 1 Zunahme stricken“ […] “ … noch 2x wiederholen“. Richtig müsste es heißen: nach 36, dann nach 38 Maschen (da es ja mehr Maschen werden und die Zunahmen immer aus der mittleren Masche erfolgen).

    Wie bereits am Anfang beschrieben, war diese Jacke die Mühe wert, da ich sie wahnsinnig gerne trage. Als Anfängerin hätte ich allerdings das Handtuch geworfen, ganz ehrlich.