Nähmarathon :: Kleid
Anscheinend habe ich Ostern lediglich zum Warmlaufen genutzt – meine freien Tage, von Donnerstag bis einschließlich Sonntag, habe ich jeden Tag an der Nähmaschine verbracht. Und zu meiner Freude immer mit viel Elan.
Nach den Erfahrungen mit den eher für Nähanfängerinnen geeigneten Schnitten von schnittchen.com habe ich mich an ein etwas schwierigeres Projekt gewagt. Dies ging allerdings nicht ohne die Hilfe meiner Schwiegermutter, die seit vielen Jahren näht und Expertin für Stoffe und Schnitte ist. Sie hat mir vor zwei Jahren zu einem neuen Mantel verholfen, der meinem alten Modell zum Verwechseln ähnlich sieht.
Der Romanit in der wundervollen Farbe „blutorange“ war bereits gekauft (im vorletzten Beitrag ohne Bild) und wartete auf seinen großen Auftritt. Diesmal hatte ich mich für ein burda-Modell entschieden, und die Vorarbeiten erschienen mir sehr aufwendig. Ich bin sehr verwöhnt mit den Schnitten, mit denen ich gewöhnlich arbeite: sie können ohne zusätzliche Nahtzugabe direkt aus dem zusammengeklebten Schnittbögen herausgeschnitten werden. Auch um Futterstoffe und Reißverschlüsse mache ich in der Regel große Bögen. Nun holte mich alles ein …
Jeweils neun Teile für den Oberstoff und das Futter – und einen 60 cm langen Reißverschluss. Erstmals wurde ich in das Geheimnis des teilbaren Reißverschlusses eingeweiht: die Zähnchen liegen auf der linken Seite, das Einnähen ist sehr viel komfortabler als bei üblichen Modellen. Und das Beste: man sieht ihn kaum.
Das Originalkleid wird aus Wolltuch genäht. Romanit ist ein doppelter Jersey und fällt durch sein Gewicht gut. Am Kragen bereitet seine Dicke allerdings ein wenig Probleme, aber mit dem Wolltuch wird es wahrscheinlich nicht einfacher vonstatten gehen.
Auf den folgenden Bildern seht ihr das Kleid an Nähtag Nr. 2: der Oberstoff mit dem eingesetzten Reißverschluss. An Tag Nr. 3 nähte ich das Futter zusammen und mit den Ärmeln ein. Allerdings bereitete mir der zweite Ärmel mehr Ärger als Freude, da er sich immer an den Stellen kräuselte, an denen er es gar nicht sollte. Dank der Engelsgeduld meiner Schwiegermutter ist nun aber auch das Problem behoben.
Nach drei Tagen Nähen brauche ich nun ein wenig Abstand, werde mein Werk jedoch bald wieder aufnehmen. Was ich Sonntag genäht habe, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.