Aus dem Leben

alles, das kreativ ist und sich nicht die anderen kategorien einfügen lässt

  • Aus dem Leben,  Wolle

    Sommer 2020

    Der Sommer neigt sich dem Ende. Zwei Wochen Dänemark liegen hinter mir, in denen ich – neben den obgliatorischen 5000 zusammengesetzten Puzzleteilen – vier Bücher gelesen habe, meine Bomber Jacke von Knit Knit (bis auf die Knöpfe) fertiggestellt habe und einen neuen Pullover begonnen habe zu stricken. Der Pullover mit Flechtmuster, von dem ich euch bislang ein Abschlussbild vorenthalten habe, war mit im Gepäck und hat seinen ersten Härtetest am Strand mit Regen gut überstanden.

    1. Urlaubslektüre Meine Büchersammlung bestand in diesem Jahr zu 100 % aus Belletristik. Normalerweise schiebe ich ein wenig Sachliteratur dazwischen, in diesem Jahr nicht. Alle vier waren gut zu lesen, überwiegend leichte Kost. Mit dem Christie-Titel «Alibi» habe ich nach längerer Zeit die Hercule Poirot-Serie fortgesetzt, die ich in chronologischer Reihenfolge lese.
    2. Bomber Jacke von Knit Knit Dieses Strickstück ist nichts für schwache Nerven. Hierzu folgt in Kürze ein ausführlicher Bericht in einem gesonderten Beitrag. Da ich Wolle und Anleitung im Paket erstanden habe, konnte ich kein Extra-Knäuel ordern, was mir auch just zum Verhängnis wurde. Allerdings bekam ich dadurch die Gelegenheit, einen heimischen Wollladen zu besuchen, den ich noch nicht kannte. Lisbeth vom Wollladen Uldtråden in Brønderslev verkaufte mir nicht nur das noch fehlende Garn Fritids von Sandnes Garn;
    3. September Sweater ich langte gleich richtig zu, und kaufte zwölf Knäuele Tynn Silk Mohair dazu für einen weiteren Pullover von petiteknit. Dieses Garn hätte ich zweifelsohne auch im heimatlichen Hamburg erwerben können, aber ich wollte unbedingt einmal ein skandinavisches Garn in Skandinavien kaufen. Ein weiterer Grund war, dass drei Tage vor Abfahrt bereits alle Puzzleteile verbaut waren und es mich nach Handarbeit dürstete.
      Dieser Pullover stammt laut Website aus der Kategorie mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad, was sich u.a. darin zeigt, dass viele Teile angestrickt werden. Ein wenig knifflig, aber machbar. Immerhin bin ich bereits beim Rumpf angekommen und stricke  munter Runde um Runde bis zum Bündchen. Dank Patentmuster dauert dies nun eine Weile, bis ich zu den Ärmeln übergehen kann.
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  • Aus dem Leben,  Holz

    Holzige Schätzchen

    Dann und wann gibt es auf diesem Blog kleine Zeitreisen. Heute nehme ich mit auf eine Reise in meine Berufsschulzeit. Mein erstes Lehrjahr, das ich als Berufsgrundbildungsjahr absolvierte, bestand aus Dualunterricht: 50 % Praxis, 50 % Theorie. Wir hatten einige Werkstücke anzufertigen, an denen wir erlernte Techniken anwenden sollten und die teilweise mit Inhalten aus der Theorie ergänzt wurden und zu einer Gesamtnote führten.

    Diese Holzkiste habe ich bis heute. Mittlerweile ist sie in den Keller gewandert, weil sie auf Dauer zu viel Platz im Wohnzimmer wegnimmt. Von Zeit zu Zeit schaue ich jedoch gerne einmal hinein und bin überrascht, dass das Holz, das ich darin aufbewahre, noch fast genauso riecht wie damals.

    Die Kiste selbst ist aus Birke gefertigt: halbverdeckte Zinken, eingelassene Böden; die Unterteilung ist eingenutet. Ein eingelassenes Klavierband und ein Spannverschluss verbinden Korpus und Deckel. Die Hölzer, die wir sammeln sollten, stammen zu großen Teilen aus dieser Zeit; ich habe jedoch später noch weitere Hölzer hinzugefügt, es haben sich auch ein paar Holzverbindungen in die Kiste geschmuggelt.
    Aufgabe war es, eine Holzkartei mit einer Auswahl an einheimischen und tropischen Hölzern zu erstellen. Diese sollten auf ein Einheitsmaß gesägt und auf dazugehörigen Karteikarten detailliert beschrieben werden (Eigenschaften, Herkunft, Gewicht, Verwendung). Auf den Bildern könnt ihr Details sehen.

    Neben den Hölzern haben mich, wie oben kurz erwähnt, auch Holzverbindungen immer fasziniert. Das Bild mit der Zinkenverbindung stammt aus der Zeit meines dritten Lehrjahres. Hier ist die Verbindung (Birke mit Mahagoni) flach gearbeitet, mein eigen ernanntes „Meisterstück“ damals war eine komplette Kiste in dieser Technik mit Streifendeckel aus beiden Hölzern, die ich damals einem Freund zum Geburtstag schenkte, der ebenfalls gelernter Tischler ist. Er hält sich noch immer in Ehren, worüber ich mich sehr freue. Leider habe ich kein Foto, das ich an dieser Stelle einstellen könnte.

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  • Aus dem Leben,  Stoff

    Quatschtag mit Kurve

    Am Pfingstwochenendehatte ich alle Utensilien beisammen, den Stoff zugeschnitten – und dann passierten lauter unsinnige Dinge:

    Angefangen mit den Metallösen statt regulärer Knopflöcher für die Kordeln: ich hätte es lassen sollen, aber ich wollte es unbedingt ausprobieren. Resultat: die Metallösen saßen trotz Hämmern auf Stein nicht fest genug, der Stoff konnte wieder herausgezogen werden. Mein Probestück sah am besten aus, so wie das Probestücke manchmal an sich haben.

    Da saß ich nun mit meinen durchlöcherten Stoffen, von denen ich selbstverständlich keine weiteren Reste hatte, um die Bünde erneut zuzuschneiden und war griesgrämig. Alle Versuche, den klassischen Vorgang des Knopflochnähens umzudrehen, nicht zuerst nähen, dann schneiden, sondern andersherum, da die Löcher bereits vorhanden, scheiterten kläglich. Es fehlt bereits zu viel Stoff, um noch anständig drumherum nähen zu können.

    Wie immer half der Liebste: auf die Löcher einen kleinen Streifen Stoff nähen und die Knopflöcher einfach auf der anderen Seite neu nähen. Gesagt, getan: ich habe nun jeweils auf die Rückseite von innen besagten Streifen aufgenäht (siehe Bild).

    Durch diese Aktion war ich alleine zwei Stunden beschäftigt. Es folgten weitere kleine Missgeschicke wie nicht aufgebügeltes Vlies etc. Aber solche Tage gibt es eben.

    Wichtig ist, dass ich am nächsten Tag die Kurve bekam: Sonntag setzte ich mich gleich früh an die Nähmaschine und machte immer weiter, fast den ganzen Tag. Und nun sind alle drei Hosen fertig und machen beim Fotoshooting im Apfelbaum eine gute Figur. Für die rote Hose habe ich mich nun schließlich für das orangene Band entschieden – es leuchtet ordentlich, aber der Kontrast ist stark.

    Die Nähmaschine war schön warm, also habe ich gleich noch den Kissenbezug mit Hotelverschluss genäht. Diesmal mit dreimal überlegen im Vorfeld, so dass die Teile sich auf der Rückseite großzügig überlappen. Allerdings musste ich wieder einmal feststellen, dass ein Hotelverschluss mit Musterstoff tückisch ist. Man muss gut überlegen, wie der Stoff auf links gesteckt werden muss, damit später auf der Rückseite der obere den unteren Teil überlappt.

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  • Aus dem Leben,  Stoff

    Vorfreude

    Wenn Lieferzeiten länger als zwei Wochen dauern, kann es sein, dass man sich gar nicht mehr genau erinnern kann, was man alles bestellt hat. So ging es mir heute beim Öffnen des Pakets, auf das ich schon sehnlichst wartete.

    Auf dem Bild (von oben nach unten):

    • das Vlies, das mir endlich das Nähen der Shorts und meines Kleides ermöglichen wird
    • Kordeln für die Shorts (eine Ausweichfarbe, falls ich mich mit orange nicht traue)
    • Gummiband für selbige
    • Stretch-Kord für mein lange gehegtes Modell Pina von schnittchen (mittlerweile habe ich so lange gewartet, dass während der Zeit der Schnitt geändert wurde; ich habe ihn kostenlos zugeschickt bekommen, weil ich ihn schon einmal bezahlt hatte – vielen Dank noch mal!)
    • ein schöner Senfgelbton für mein großes Bettkissen und was ich aus den Resten noch herausgenäht bekomme

    Hui, am Wochenende geht es los!

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  • Aus dem Leben,  Stoff

    Masken – doch noch kein Ende?

    Quelle: https://sewsimple.de/maske-basteln-ohne-naehen/

    Alle Masken sind entweder im Eigengebrauch oder verschenkt/versendet. Eigentlich war es damit getan. Nun habe ich beim Tragen gemerkt, dass ich mit den Bändern nicht so gut klar komme, wie ich gehofft hatte. Mein Kopf scheint eine seltsame Form zu haben, so dass das obere Band nach einiger Zeit über die Ohren rutscht und sie ungünstig abstehen lässt. Hinzu kommt, dass ich als Brillenträgerin mit den bekannten Problem des Beschlagens zu kämpfen habe, auch wenn die Maske gut anzuliegen scheint.

    Es hat mir keine Ruhe gelassen und so bin ich gestern Abend auf eine Anleitung von sewsimple gestoßen, die ohne Nähen auskommt und für dehnbare Stoffe geeignet ist, die sich nicht einrollen, von denen ich noch eine Menge Reste habe. Für die Bänder- und Gummiband-Modelle waren sie definitiv zu dick, da zweilagig.

    Auf dem oberen Bild könnt ihr sehen, dass es sich um eine schlichte Maske handelt, die an den Enden zwei große Löcher für die Ohren hat. Der Trick besteht nun darin, dass die Enden gezwirbelt werden und dann über die Ohren geschoben werden (siehe unteres Bild). So entsteht die gewünschte Spannung. Insgesamt gibt es sieben Größen. Mir passt die Nr. 5 – die kleinste Größe für Erwachsene.

    Ohrfaltung

    Es ist kein Modell, das man stundenlang tragen kann und wird wahrscheinlich kurzlebiger sein als andere DIY-Masken. Aber für den schnellen Einkauf ist sie praktisch, da sie nur über die Ohren gezogen wird. Pluspunkt: der Stoff schmiegt sich gut an und kommt im Gegensatz zu Gummibändern nicht so arg mit der Brille ins Gehege.

    Ein paar Jersey-Reste gibt es noch, aus denen ich das zweilagige Modell erproben werde. Hier wird der Rand nur einmal gekettelt, ohne schöne Ausführungen.

    Derzeit ist sowieso Resteverbrauch angesagt: viele meiner Sweat-Stoffe, von denen ein etwas größerer Rest übrig geblieben ist, werden nun zu kurzen Hosen verarbeitet. Der Zuschnitt ist fertig, Vlies und Kordeln sind gerade per Post auf dem Weg. Geduld!

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