• Wolle

    Wenn Enthusiasmus große Kleidergrößen hervorbringt

    Es geht auch umgekehrt. Jawoll!

    Ich schwöre euch, dies war mein letzter Männerpullover. Ich habe einfach kein Händchen dafür. Sie geraten mir immer aus der Form, auch wenn ich brav eine Maschenprobe angefertigt habe, die Maße mit den Pullovern im Schrank abgeglichen habe und zwischendurch auch immer nachmesse. Es soll wohl nicht so sein.

    Ein wunderschönes Modell aus gutem (und bezahlbarem) Garn, mit einem schlichten Muster und einem weiten Kragen. Alle Voraussetzungen waren erfüllt, nur leider hatte ich drei Dinge unterschätzt:

    • das Stricken auf der Rundstricknadel zieht das Strickstück doch immer sehr zusammen
    • das Alternativgarn mit knapp 50 % Baumwolle hängt sich in der Größe mehr aus als man denkt
    • bei Raglan von unten gestrickt hat man ab einem gewissen Zeitpunkt wenig Einfluss auf die Länge des Rumpfes und der Arme

    Ergo ist alles etwas aus der Form geraten: der arme Mann sah aus, als sei er in einen Kartoffelsack geschlüpft. Ende vom Lied war Frust bei beiden (bei der Schenkerin das schlechte Ergebnis trotz des Aufwandes und bei dem Beschenkten das schlechte Gewissen, dass der Pullover nicht tragbar ist).
    Nun kommt das gute Stück für eine Trostrunde bei 40° in die Maschine und wenn sich dadurch nichts ändert, muss es einen neuen Besitzer finden.

    Ich trauere um den schönen Pullover, deshalb gibt es an dieser Stelle nur ein Schwarz-weiß-Foto.

    Männerpullover

  • Stoff

    Sock sloth

    Der Liebste ist ein Freund des Faultiers, speziell des auf Costa Rica Lebenden, das immer aussieht, als trüge es eine Schlafmaske.

    Aus meiner Sicht sollten sich erwachsene Menschen nicht komplett mit Stofftieren zuschmeißen, auch wenn sie noch so süß sind. Das Faultier war insofern für mich genehm, da es erstens klein ist (aus einer Socke bestehend) und zweitens besser verstaubar, da an diversen Möbel anhängbar (wg. der Hängearme).

    Nun denn, vor einiger Zeit bin ich auf die Anleitung des besagten Sockenfaultiers gestoßen. Schöne Bilder und ein anschauliches Video der Bloggerin weisen einen in die Erstellung ein.  Trotz des kleinen Tieres benötigt man eine Menge Zutaten, und da ich beispielsweise keine Filzreste hatte, musste ich entsprechend alles (außer der Watte) neu kaufen.

    Mein Faultier ist extrem langarmig geworden, da ich mich für Kniestrümpfe entschieden habe. Derzeit hängt es an unserem Kleiderständer im Flur und erfreut uns mit seinem Langmut :)

  • Wolle

    Wenn Enthusiasmus kleine Kleidergrößen hervorbringt

    Auf der Suche nach einem schönen Modell für einen Pullunder stieß ich vor einiger Zeit auf den Blog von Caromite, die ein Kleidungsstück namens „Sexy vest“ auf ravelry entdeckt und nachgestrickt hatte. Die englische Anleitung war ins Deutsche übersetzt worden und enthielt nur vage Angaben zu Größe und Umfang. Ich ließ mich verzaubern und kaufte voller Enthusiasmus Wolle. Während des Strickens schwante mir langsam, dass mir der Pullunder nicht nur ein wenig zu eng, sondern viel zu klein werden würde. Einige Begriffe, die darauf hinwiesen, hatte ich überlesen, und fand heraus (das Kleidungsstück war bereits zur Hälfte fertig), dass es sich um Größe XS handelt.
    Selbst das anschließende Waschen und Spannen brachte nur unwesentliche Erfolge.

    Zum Glück habe ich meine liebe Freundin, der ich bereits viele meiner selbstgemachten Sachen überlassen oder geschenkt habe und es auch in Zukunft gerne tun werde. Bei ihr kann ich mir sicher sein, dass sie die Arbeit, die darin steckt, zu schätzen weiß. Und wie es der Zufall so will, hat sie schon nächste Woche Geburtstag!

    Sexy vest
    Pullunder mit Rautenmuste

     

  • Wolle

    Sommerpulli finalement

    Er ist fertig – der schöne Sommerpulli!

    Aber wie es immer so ist, muss das Kleidungsstück zunächst getragen werden, um Aussagen über den Tragekomfort tätigen zu können, und dann müssen noch die entsprechenden Fotos erstellt werden.
    Aber keine Entschuldigungen, so sieht er aus:

    Nachdem ich durch Zufall in meinen Unterlagen die Anleitung mit Bild „am lebenden Objekt“ gefunden habe (in meiner Anleitung gab es nur ein Solo-Bild des Pullis ohne Trägerin), muss ich feststellen, dass mein Pulli im Vergleich recht eng sitzt, vor allem unter den Armen. Ich trage normalerweise Größe M, und habe ihn entsprechend gestrickt. Auf dem Bild gleicht der Pulli eher einem XL-Modell, was ich persönlich etwas sackartig finde. Das Material ist jedenfalls sehr angenehm zu tragen, für heiße Sommertage – wie in der Anleitung versprochen – eventuell etwas zu warm, aber gut für 25 °C.

    Mein nächstes Projekt ist für den Herbst/Winter, aber davon bald mehr …

  • Aus dem Leben

    Überall Gesichter

    Brotgesicht

    Manchmal sitze ich morgens am Frühstückstisch und fühle mich beobachtet. Nicht nur mein Freund schaut mich an … auch mein Brot! In anderen Gegenständen entdecke ich ebenso von Zeit zu Zeit Gesichter und erfreue mich daran. Wie ich jüngst nachlesen konnte, handelt es sich um das Phänomen der Pareidolie, welche

    das Resultat bewusst oder unbewusst hervorgerufener Fehldeutungen durch das menschliche Gehirn [darstellt]: Dieses neigt dazu, diffuse und scheinbar unvollständige Wahrnehmungsbilder und -strukturen zu komplettieren und vertrauten Mustern und Formen anzugleichen. Dabei scheinen die Art und Gestalt der Trugbilder von der Erwartung des Gehirns abzuhängen. Dass besonders oft menschliche Gesichter wahrgenommen werden, gründet wahrscheinlich auf einer Art „natürlicher Alarmfunktion“, die sicherstellen soll, dass der Mensch im Alltag auch sich versteckende Personen und Gesichter ausfindig machen und (wieder)erkennen kann (Quelle: Wikipedia).

    Nun denn, selbst für mich als Anhängerin der Wissenschaft klingt dies sehr nüchtern, bietet jedoch eine gute Erklärung. Ich nehme es sozusagen mit kindlicher Freude zur Kenntnis :)
    Denn zum Glück bin ich nicht die einzige, die von Gesichtern umgeben es, sondern teile es scheinbar mit vielen anderen Menschen.