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Winterset
Die Temperaturen steigen bereits wieder. Mein Winterset, bestehend aus Mütze, Schal und Handschuhen, war jedoch zur rechten Zeit fertiggestrickt, so dass ich bei Minusgraden gut gerüstet war.
Warum ein Set? Mittlerweile habe ich eine bunte Sammlung an Wintersachen, die mich nervt, weil nichts wirklich zusammenpasst: mittlerweile zehn Jahre alte Lederfäustlinge, verschiedene Mützen und nur ein passender Schal. Mein Wunsch war, endlich mal einen Satz an Winteraccesoires zu haben, noch dazu in einer unaufdringlichen Farbe (ROT adé!).
Ausgangspunkt war die Handschuh-Anleitung von Paulastrickt – ein schlichtes Paar Fäustlinge, wahlweise auch mit Punktmuster-Anleitung, die ich bei Etsy fand. Daraufhin habe ich mir gleich einen großen Berg Nepal-Wolle von DROPS bestellt.
Mütze und Schal habe ich (halb-)freestyle gestrickt. Für die Mütze orientierte ich mich an der Anleitung „Kims Mütze“ von Joelle Hoverson aus ihrem Buch „Heisse Nadel„, das ich mir vor langer Zeit gekauft habe. Es enthält – einige leider fehlerhafte – Anleitungen für gestrickte Geschenke.
Den Schal habe ich frei gestrickt. Für den Maschenanschlag habe ich eine Kopflänge gemessen, so dass ich mir später bei Bedarf den Schlauch wie eine Kapuze über den Kopf ziehen kann. Die Länge misst bei mir ca. 60 Zentimeter.
Das Muster folgt dem der Fäustlinge: Bündchen mit verschränkten Maschen, der Rest glatt.
Ich habe nichts dagegen, wenn nun der Frühling kommt. Sollte es jedoch wieder kalt werden, bin ich gerüstet.
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Harburg strickt für Menschen ohne Obdach
Generell bin ich keine Charity-Freundin: viele, in der Regel gutbetuchte, Menschen spenden Gelder und/oder sammeln Gelder beim Verkauf von Waren, bleiben dort jedoch unter ihresgleichen und haben keinerlei Kontakt zu denjenigen, die die Spenden schließlich erhalten.
An einer dieser anonymen Aktionen nehme ich in diesem Jahr teil (Danke an meinen liebern Nachbarn, der mir als Szenen-Kenner die Infos hat zukommen lassen): das HabibiAtelier in den Harburg Arcaden und das Sozialkontor Hamburg starteten im Oktober 2020 im Rahmen der ZEIT FÜR INKLUSION die Aktion „Harburg strickt für Menschen ohne Obdach“. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Schals zu stricken (bei gemeinsamen Treffen in kleiner Runde oder zu Hause), die bis zum 22. Dezember abgegeben werden können und an Weihnachten an Menschen ohne Obdach verschenkt werden.
Da ich gerne stricke und hier mit meiner Arbeit Menschen etwas Gutes tun kann, habe ich aus Resten dicker Wolle einen bunten Schal gestrickt. Am letzten Tag vor dem Lockdown habe ich ihn im Sozialkontor Harburg abgegeben, wo ich eine nette Begegnung mit den dort arbeitenden Männern hatte, die sich gerade für eine kurze Zigarettenpause vor dem Laden trafen («Hast du den gestrickt? Super. Vielen Dank!»).
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Schal in senfgelb mit Mütze in senfgelb
Was lange währt … pünktlich zum wirklichen Start der kalten Jahreszeit ist nun auch meine angekündigte Mütze fertig. Den Schal hatte ich bereits vor einigen Wochen fertiggestellt und ihn von Anfang an gerne getragen. Die Wolle hielt, was sie versprach: wärmt, kratzt nicht, macht was her. Und die Farbe ist ein schöner Hingucker an tristen Tagen und zu meinen dunklen Jacken und Mänteln.
Die Mütze habe ich ohne Anleitung gestrickt, was mich auch drei Anläufe gekostet hat, da das Patentmuster stetig versucht, einen auszutricksen, da es Schmalheit vortäuscht und dann mit Weite aus dem Hinterhalt über einen herfällt. Zunächst noch mit Nadeln 6 mit über 100 Maschen, bin ich letztendlich bei Nadel 5 mit 90 Maschen gelandet. Ziel war es, eine Mütze zu erhalten, die locker sitzt und das Fliegen der Haare und Plätten der Frisur im Rahmen hält. Geschafft! Hier ein Aufnahme kurz vorm Zusammennähen.
Das Erstellen ist ganz leicht: die besagten 90 Maschen mit einer kurzen Rundstricknadel Nr. 5 aufnehmen, dann für das Bündchen zunächst 1 M re, 1 M li in Runden stricken (Hinweis: für ein schönes Bild die re M stets verschränkt stricken – habe ich einige Male ausprobiert und bin begeistert von dem Effekt!). Nach ca. 5 cm weiter im Patentmuster stricken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ich finde die Variante des Maschen-Tiefer-Stechens persönlich am einfachsten und habe sie auch für diese Mütze angewendet. Hierbei strickt man die erste Rd re li im Wechsel, in der 2. Rd sticht man bei jeder re M eine Reihe tiefer und strickt somit eine doppelte Masche ab, in der 3. Rd hingegen strickt man die li M tiefer (eine genaue Anleitung findet ihr hier). Es dauert eine Weile, bis das Strickstück wächst, da man im Prinzip jede Reihe doppelt strickt, aber das Strickbild, das sich ergibt, ist die Mühe wert. Nach insgesamt 25 cm werden immer 2 M re zusammengestrickt, so dass sich die Maschenanzahl halbiert. Den Faden abschneiden, mit einer Nadel durch die restlichen M fädeln, zusammenziehen und vernähen. Wer die Mütze noch etwas länger haben möchte (wegen Haarlänge oder Coolnessfaktor), strickt sie einfach ein Stück länger.Und so schick sieht beides zusammen aus:
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Schal in senfgelb
Seit Jahren bestricke ich andere Menschen mit Accessoires wie Mützen, Schals und Armstulpen, aber meine eigene Ausstattung ist schon älter als ich denken kann. Nachdem ich Johannamaria die Mütze gestrickt habe, die ich vor ein paar Jahren für mich gefertigt hatte, habe ich einen Jeeper auf die Farbe senfgelb bekommen. Wie alle anderen Schlammtöne (wie ich sie liebevoll nenne), ist sie in meiner Topliste der Farben vertreten.
Die neue Rebecca hat mich auf den Plan gebracht, mir einen Loop im Patentmuster zu stricken. Da mir das Gelb des vorgeschlagenen Garns zu grell war, ich aber unbedingt mein Gelb wollte, bin ich dem Rat meiner Fachverkäuferin gefolgt, das Alternativgarn von Katia Merino Sport zu nehmen (gleiche Lauflänge, nur leicht abweichende Maschenprobe, weicher und günstiger(!)).
War eine super Entscheidung: strickt sich herrlich, gleitet von Nadel zu Nadel und fühlt sich gut an.
Aus dem Restgarn stricke ich gerade eine dazu passende Mütze, experimentiere noch ein wenig mit der Weite. Das Foto folgt, wenn beides fertig ist.
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