• Kultur

    Nachtrag zu „Die Wand“

    Derzeit habe ich besonderen Umständen entsprechend Muße, meine Stapel von ZEIT-Ausgaben durchzuarbeiten (und meine Wolle belauert mich ebenfalls). Dabei bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mich dermaßen aufgeregt hat, dass ich ihn hier verlinke, obwohl er dadurch mehr Raum bekommt, als ihm gut tut.
    Vielleicht ist es besser, weniger Rezensionen zu Filmen, die man mag, zu lesen und sich lieber der stummen Wolle zuzuwenden. Ich sagte ja bereits, dass sie mich belauert …

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  • Kultur

    Die Angst vor der absoluten Einsamkeit

    Einen guten Roman auf die Leinwand zu bringen, birgt meiner Meinung nach immer Risiken. Oft bleiben die Phantasiegebilde, die während des Lesens entstehen, beim Betrachten des Filmes auf der Strecke und werden enttäuscht.
    Julian Roman Pölsler ist als Drehbuchautor und Regisseur eine grandiose Verfilmung des Buches „Die Wand“ von Marlen Haushofer gelungen.

    Der Roman der früh verstorbenen Autorin handelt von einer Frau mittleren Alters, die zusammen mit ihrer Cousine und dessen Mann einige Tage in einem Jagdhaus in den Bergen verbringen möchte. Das Paar kehrt von einem abendlichen Ausflug in das Dorf nicht mehr zurück. Über Nacht hat eine unsichtbare, undurchdringbare Wand die Frau von der Außenwelt abgeschnitten. Jenseits der Wand herrscht Totenstille.
    Erstaunlich schnell arrangiert sich die Protagonistin mit ihrem Schicksal. Sie verspürt den Wunsch weiterzuleben, obgleich sich ihr keinerlei Zukunftsperspektive bietet, und beginnt, sich auf ein Leben in totaler Einsamkeit und Selbstversorgung mit Ressourcenknappheit einzurichten. Alleinige Weggefährten sind ein Jagdhund, den das Paar zurückgelassen hat, später eine Kuh und eine Katze.

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