• Aus dem Leben,  Wolle

    Ganz in weiß

    Meine Handarbeits-Herausforderung für 2024: einen Pullover innerhalb kurzer Zeit für eine andere Person stricken.

    Meine liebe Schwiegermutter hatte schon vor einiger Zeit den Wunsch geäußert, ein Kleidungsstück von mir gestrickt zu bekommen. Sechs Wochen vor ihrem 75. Geburtstag äußerte sie dann einen konkreten Wunsch: der Kein Schnickschnack-Pullover von PetiteKnit hatte ihr Herz erobert – und ich geriet ein wenig ins Schwitzen. Abzüglich der Zeit für das Bestellen von Wolle und Anleitung sowie das Maßnehmen blieben mir netto nur fünf Wochen. Zum Glück hatte sie mir eine Pullover-Vorlage mitgegeben, auf die ich mein Strickstück in zeitlichen Abständen legen und vergleichen konnte.

    Bereits bei mir selbst finde ich die Auswahl der richtigen Größe oft schwierig. Besonders bei den PetiteKnit-Anleitungen – die ich sehr schätze – stimmen Größe und angegebene Stricknadelstärke oft nicht genau. Daher entschied ich mich bei diesem Modell für Größe L und strickte entsprechend der Maschenprobe mit einer halben Nadelstärke kleiner. Nach zwei Wochen gab es eine Zwischenanprobe, die gut aussah und mich ein wenig beruhigte. Der Rumpf bekam zum Schluss doch noch ein paar zusätzliche Zentimeter, was mir die Gelegenheit gab, mich weiter im italienischen Abketten zu erproben.

    Der fertige Pullover kann sich sehen lassen, und meine Schwiegermutter hat sich sehr darüber gefreut. Nun muss es noch etwas kälter werden, da sie es nicht gewohnt ist, so warme Kleidungsstücke zu tragen.

     

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  • Wolle

    Kleine dänische Frauen

    Mit den Pullundern, die ich bislang gestrickt habe, bin ich nicht sehr zufrieden. Keine Ahnung, warum. Vor einigen Monaten stieß ich auf die Seite von strikkekaffe, einem weiteren skandinavischen Label, die es mir zur Zeit angetan haben.

    Wie bei petiteknit werden auch deutsche Anleitungen angeboten. Die Anleitung für den Pullunder mit dem interessanten Flechtmuster habe ich in englischer Sprache erworben. Der Schnitt gefiel mir auf Anhieb – er hat schöne große Armausschnitte und eine gute Länge. Mit dem angegebenen Sandnes-Garn hatte ich bereits Erfahrung sammeln können beim Stricken meiner Bomberjacke. Ein naturbelassenes, etwas fusseliges Garn aus Norwegen. Durch den zusätzlichen Mohair-Faden jedoch etwas gebändigter. Ich habe mich aus praktischen Gründen für einen Grauton erschienen, da ich noch drei Banderolen Mohair-Wolle eines früheren (nie vollendeten) Projektes aus meiner Rebecca-Zeit aufbewahrt hatte.

    Das finale Strickstück seht ihr auf den oberen drei Bildern. Davor gab es ein unfreiwilliges Probestück. Unfreiwillig, da lauflängen- und nadeltechnisch alles stimmte. Was ich – mal wieder – unterschätzt habe: die Körpergröße der dänischen und nun norwegischen Designerinnen. Es sind kleine Frauen, die sehr schlank sind, und bei denen Kleidungsstücke in Größe S oder M anders aussehen als bei einer Frau mit 1,79 Meter Körpergröße. Ich habe lange Beine und einen kurzen Oberkörper. Dennoch glich das erste Modell einem bauchfreien Wolltop, das ich zuletzt mit 15 Jahren getragen hätte, obgleich es wahrscheinlich genauso albern ausgesehen hätte. Zudem war der Halsausschnitt sehr (!) eng.

    Ich hätte es früher merken können, dass mit der Länge und dem Ausschnitt etwas nicht stimmt. Leider blieb es beim hätte. Im zweiten Anlauf haben mir Flechtmuster-Kästchen-Zählen und Instagram-Fotos-Konsultieren geholfen. Folgendes habe dann geändert:

    • zwei Kästchen-Reihen mehr am Anfang (bevor die Armausschnitte beginnen) > so haben es auch einige andere Strickerinnen gemacht
    • eine Kästchen-Reihe mehr am Halsausschnitt > nun kam mein Kopf auch durch das Loch; ich hatte mich in der Anleitung zu sehr nur auf das angegebene Gesamtmaß konzentriert statt auf den Abstand Ausschnitt – Schultern

    Das erste Modell habe ich in die Kleidersammlung gegeben, nachdem ich versucht hatte, es kleineren Menschen anzudienen. Das zweite Modell habe ich nun bereits ein paar Mal getragen und bin sehr zufrieden. Vielleicht werde ich doch noch eine Pullunder-Freundin.

    Korshavn Slipover – erster Versuch
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