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Noppen
Dank meines Berufs habe ich (fast) täglich Bücher in den Händen oder auf dem Bildschirm, die ich selbst nicht immer entdeckt bzw. wenn ich sie entdeckt hätte, vielleicht nicht immer durchgeblättert hätte.
In einem Bildband über eine Zukunftsvision der Stadt Stuttgart, der verschiedene Menschen porträtiert, bin ich auf einen Beitrag über eine Frau gestoßen, die mit einem grünen Daumen gesegnet ist und eine Wohnung voller Pflanzen hat. Die weiteren Details erinnere ich nicht mehr. Mich fesselte mehr der Anblick des Pullovers, den sie trug. Ein senfgelbes Exemplar, übersät mit Noppen.
Noppen hatte ich höchstens mal in meiner Kindheit gehäkelt (die gefürchteten Erdbeer-Häkeleien!), aber zuvor noch nie gestrickt. Vergessen war mein Vorsatz, keine weiteren Pullover in nächster Zeit zu stricken. Und da ich mich gerade in einer Zeit befinde, ich der ich über die Qualität meiner bereits gestrickten Stücke sinniere, fand ich die Idee akzeptabel, ein weiteres Kleidungsstück aus der bewährten Wolle Alta Moda Alpaca zu stricken.
Im Vergleich zu vielen anderen Qualitäten fusselt sie wenig bis gar nicht, pillt nicht und leiert verhältnismäßig wenig aus. Bei meinen jüngst gestrickten Pullovern fand ich den Ausleierungsgrad nach nur wenigen Tragestunden beachtlich. Dabei hatte ich sie weder gewaschen, noch Materialien verarbeitet, die anfällig für das Ausleiern sind (z.B. Baumwolle). Von einigen wenigen Stücken musste ich mich aus letzterem Grund irgendwann trennen, da die Ärmel immer länger und der Rumpf immer weiter wurde. Waschen und nass zurechtzupfen reichte irgendwann nicht mehr aus.