Herausforderung und geplante Überraschung
Zunächst einmal allen Lieben da draußen nachträgliche Weihnachtsgrüße.
Nach angenehmen Festtagen, bei denen – wie ihr seht – der neue Tischläufer zum ersten Mal aufgelegt wurde, ziehe ich mich nun in meine jährliche Eremitenhöhle zurück. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr laden mich immer dazu ein, zur Ruhe zu kommen und mir strickenderweise und einem guten Hörbuch auf den Ohren die Zeit zu versüßen. In diesem Jahr ist es passenderweise „Shining“ von Steven King – weitgehend abgekapselt von der Außenwelt, nur ohne Schnee.
Auch die guten Ideen kommen nur in diesen Zeiten der Ruhe. Im Alltag ist mir das oft gar nicht möglich, da zu viele Eindrücke von außen kommen, und ich eingebunden bin.
Aber was bedeutet nun die „geplante Überraschung“ in der Überschrift?
Nun ja, wie oft habe ich schon gemosert und mir geschworen: das war der letzte Männerpullover. Leider gibt es viele schöne Modelle, gute Wolle und vor allem – der blöde Ehrgeiz, der mir mit seiner Stimme einflüstert „Einmal schaffst du es, einen schönen, passenden Pullover für deinen Liebsten zu stricken“.
Die Stimme hat gewonnen: seit langem liebäugele ich mit einem Pullover aus der Rebecca. Ein herausforderndes Rhombenmuster, ein tolles Rot und eine angenehme Wolle (ggh Sportlife). Der neuen Begeisterung für die Katia-Wolle folgend (Erklärung folgt im nächsten Beitrag) habe ich nun zugeschlagen und mir drei Wochen vor Weihnachten 1 Kilogramm rostrote Wolle gekauft. Wieder ein kleines Experiment, da nicht die Originalwolle mit einer leicht veränderten Maschenprobe. Der Liebste ist hinter das Geheimnis gekommen (was innerhalb einer Wohnung auch nicht sehr leicht ist zu verbergen), und so weihte ich ihn etwas zerknirscht ein.
Aber ich habe schnell den unschätzbaren Vorteil entdeckt: ich kann erstmalig das Modell am Lebendobjekt anprobieren, ohne im Okkulten mit Kleidungsstücken aus dem Schrank zu experimentieren.
Nun ist das Rückenteil fertig und auf neu erworbenen Styroporplatten gespannt auf dem Wohnzimmerboden liegend. Derweil stricke ich am Vorderteil und bin ebenso gespannt, wie es wohl ausgehen mag. Drückt mir die Daumen …
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