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Was lange währt …
Wenn man schon etwas länger aus einem handwerklichen Beruf ausgestiegen ist, hat es Vorteile, wenn man Möbel oder andere Gegenstände für Menschen herstellt, die einem wohlgesonnen sind und in Kauf nehmen, dass alles etwas länger dauert.
Im Folgenden handelt es sich um den Bau von zwei Badmöbel-Elementen, die ich vor ca. drei (!) Jahren den lieben Eltern meines Freundes zu Weihnachten schenkte. Ich verlor wohl damals etwas aus dem Blick, dass mir das einst routinierte Arbeiten nicht mehr so leicht von der Hand geht wie früher. Hinzu kamen äußere Widrigkeiten, z.B. ein kaputter Lastenaufzug beim Plattenliefern, zwei Operationen wegen eines Fahrradunfalls. Und zwischendurch fehlte es auch manchmal an Motivation.
Aber nun ist alles vollbracht – fertiggestellt, geliefert und montiert:Standregal:
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Häkelmützen-Hype
Seit einiger Zeit begegnen einem an jeder Ecke diese einfach und in scheußlichen Farben gehäkelten Mützen. Im Speziellen meine ich die Werke der Marke „myboshi“. Ich finde Häkelmützen generell nicht schlimm, aber bei diesen genannten Modellen frage ich mich, was sie derart besonders macht, dass alle Welt sie kauft oder nachhäkelt. Vielleicht spielt es eine Rolle, dass zwei Männer sich der Handarbeit gewidmet haben. Da dies leider immer noch ein absolutes Highlight zu sein scheint und Frauen reihenweise zu begeistern sind, sobald ein Kerl die Nadel schwingt, ist der Weg zum Erfolg gesichert.
Wenn die Produktidee zwei Frauen gehabt hätten, wäre der Erfolg nicht annähernd so groß gewesen – dessen bin ich mir ziemlich sicher.
Nun denn, ich freue mich über handarbeitende Männer. Aber alles im Rahmen: wenn ich mich an die Kreissäge stelle oder die Hilti schwinge, erwarte ich auch nicht, dass die Männer reihenweise vor Ehrfurcht erstarren. -
Liebe Grüße zum Weltfrauentag
Gestern war wieder mal der Internationale Frauentag (diesmal der 102.), und da wir gefeiert haben, komme ich erst heute zum Schreiben.
Es ist immer wieder ernüchternd, wie wenige Frauen sich für diesen Tag interessieren, verbunden mit der Frage: »Was hat das denn mit mir zu tun?« oder »Ist nicht so meins.« Meine Kollegin und ich versuchten nun gestern im mittlerweile zweiten Jahr, Frauen für Frauenrechte, auf die am Weltfrauentag aufmerksam gemacht wird, zu sensibilisieren. Ganz traditionell gab es zur Begrüßung des Tages Rosen am Personaleingang, über die sich viele freuten. Nur sehr wenige erreichten wir schließlich mit unserer nachmittäglichen Feier bei Kaffee und Kuchen — trotz großer Plakate, E-Mails und persönlichen Einladungen. Wir ließen uns jedoch die Laune nicht verderben, saßen in netter kleiner Runde in unserem modernisierten MitarbeiterInnenraum, tranken Kaffee, aßen Kuchen und führten angeregte Gespräche. Musik gab’s auch — vom Band, aber auch live: wir übten einen Durchgang »Brot und Rosen«. Unsere Gewerkschafts-Kollegin, die dieses Lied als einzige von uns kennt und hätte mitschmettern können, war leider nicht vor Ort – sie kämpfte für bessere Löhne in Potsdam. Wir haben das Glas auf sie erhoben!
Anzumerken ist, dass sich zwei Frauen trotz fehlender Identifikation mit diesem Tag kurzfristig anboten, für zwei erkrankte Kolleginnen das Blumenausteilen zu übernehmen. Auch ein Mann war dabei. Hut ab und tausend Dank!Nächstes Jahr geht es weiter. Uns gehen die Ideen bestimmt nicht aus. Und wir werden weiterhin einladen — auch wenn kaum jemand kommt. Das sind wir den Frauen schuldig!
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Bauhaus-Inspirationen
Gestern war ich nach längerer Zeit mal wieder auf dem Antik- und Flohmarkt »Flohschanze«, um zu stöbern und mich inspirieren zu lassen. Bei meiner Runde statte ich regelmäßig der Buchhandlung cohen + dobernigg einen Besuch ab. Dort bin ich auf ein interessantes Buch gestoßen, das mein Tischlerinnenherz hat höherschlagen läßt: Hartz IV Moebel.com
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Eine feine Schweinedecke
Auch unsere drei lieben Ferkeldamen sollen im Jahr 2013 nicht darben. Sie haben vor einiger Zeit eine neue Decke für ihren Auslauf bekommen, auf der sie sich recht wohl zu fühlen scheinen. Dies liegt wohl weniger an den Blattmotiven, sondern vielmehr an der Fleeceschicht, die schön wärmt.
Hintergrund der ganzen Deckenaktion war, dass wir den Aufwand für das Auf- und Abbauen des Auslaufs verringern wollten. Zuvor hatten wir mit einer PVC-Folie und Bettlaken gearbeitet. Die Folie musste jedoch nach jedem Gebrauch gesaugt und gewischt werden (klar, geht ja auch alles durch!).
Im Internet bin ich auf eine Seite gestoßen, der sogenannte »urindichte Decken für Meerschweinchen« angeboten werden. Daraufhin habe ich mir ebenfalls Stoffe in jeweils 2 x 1,50 m besorgt (Fleece, fester bedruckter Baumwollstoff von IKEA und einen wasserdichten Stoff aus einem Internetversand). Anders, als bei der o. g. Seite, habe ich den Fleece-Stoff als Mittelschicht genutzt, den wasserdichten Stoff zuunterst. Die offene kurze Seite habe ich, nachdem alle drei anderen Seiten zusammengenäht und versäubert waren, nach innen geschlagen und mit einem Zick-Zack-Stich versehen. Beim Zusammennähen muss man gut überlegen, welche Schicht auf welcher liegt, damit später alles beim »Auf-rechts-drehen« an der richtigen Stelle ist.Zunächst waren wir etwas skeptisch, ob wirklich nichts durchdringt, was die Tierchen so von sich geben, aber nach einigen Versuchen sind wir nun überzeugt. Im Augenblick haben wir die PVC-Folie noch als Schutz liegen, da wir die Auslaufelemente noch an die neue Größe anpassen müssen. Bald können wir jedoch auf sie verzichten.
Und so sieht sie aus, die schöne Decke. Das Bild ist zugleich mit einem kleinen Rätsel versehen: es ist ein Schweinchen versteckt — könnt ihr es sehen?