Aus dem Leben,  Stoff

Noch mehr Taschen

Es ist schon ein paar Wochen her.

Ich wollte das Wochenende nutzen, um einen meiner Röcke enger zu nähen. Es war schon der zweite Anlauf.

Am Wochenende zuvor lief bereits einiges schief: das Auftrennen dauerte ewig, von dem Garn war nur noch ein Rest auf der Spule, und bei der ersten Naht wellte sich der Unterfaden in unterschiedlichste Richtungen, weil sich die Fadenspannung aus unerfindlichen Gründen verstellt hatte. Kein guter Tag, um konzentriert arbeiten zu können!

Aber mit neuem Garn und ruhigem Gemüt lief es dann gut. Um mich nach einer langen Nähpause aufzuwärmen, beschloss ich, zunächst meine zwei bereis zugeschnittenen Einkaufstaschen fertig zu nähen.

Einen Prototypen hatte ich bereits vor einiger Zeit fertiggestellt, er wird für die regelmäßigen Markteinkäufe verwendet. Auf mich warteten einmal der gleiche Stoff wie beim Prototypen (eine alte Tischdecke aus IKEA-Stoff) und der Reststoff meines Kopfkissens. Die Gurte diesmal aus Kunststoff, nicht aus Baumwollstoff wie beim ersten Modell.

Es lief alles gut – erst mit den Taschen, dann mit dem Rock. Lediglich das Reißverschlusseinnähen bleibt mir verhasst. So sehr ich mich anstrenge, es wellt sich oder wird schief. Egal, nun sitzt das gute Stück auf der Körperhöhe, auf der es sitzen soll, das alleine zählt. Beim Recycling sollte man meiner Ansicht nach nicht zu kleinlich sein.

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