• Wolle

    Mein erster Männerpullover

    Auch wenn der Liebste sich seit Jahren dagegen wehrt, von mir bestrickt zu werden, überkam es mich letztes Jahr und ich bestellte wild Wolle für ein schlichtes, maritim angehauchtes Modell aus echter Schurwolle.
    Obendrein ist der Herr etwas empfindlich mit kratziger Wolle am Hals, was die Sache nicht einfacher macht. Aus einem besinnlichen Strickanfang und dem Gedanken, den Pullover zum Geburtstag im November fertigzustellen wurde eine Last-Minute-Marathon-Aktion vier Tage vor Weihnachten: Vorderteil, Ärmel und Kragen in viereinhalb Tagen (letzter Stich um 12 Uhr am 24. Dezember). Leichte Krämpfe in den Händen, aber ansonsten tapfer und ohne weitere Beschwerden durchgehalten (auch dank zweier unterhaltsamer Hörbücher von Ingrid Noll und Irene Dische). Noch zu erwähnen ist, dass am vorletzten Tag die rote Wolle auf die letzten drei (!) Reihen ausging und ich um 19.30 Uhr im Schweinsgalopp bei Karstadt noch Ersatzwolle erstehen musste (Regia-Garn macht es möglich).

    Seitens des Beschenkten gab es dunkle Vorahnungen (Stricknadelgeklapper lässt sich nicht immer übertönen), es folgten beim Auspacken warme Worte und bereits zweimales Tragen. Bei der ersten Anprobe stellte sich heraus, dass der Pullover etwas zu breit geraten war. Da meinem Liebsten jedoch eher immer zu warm als zu kalt ist, bietet es sich als gutes „Outdoor“-Kleidungsstück im Herbst an.

    Um ein zweites Modell kommt er glaube ich nicht herum. Ich habe Feuer gefangen …

    Zum Garn: 800 g reine Schurwolle von Junghans (s. Link) in den Farben marine, grau und rot, gestrickt mit Nadeln Nr. 5

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