• Stoff

    Der Charme der 60er Jahre

    Eine Folge davon, dass ich mich (erneut) im „Mad Men“-Fieber befinde, ist der Wunsch, wieder Kleider zu tragen, insbesondere in Mustern und Schnitten, die denen der 60er und 70er Jahre nahekommen.

    Der neue Stoffladen meines Vertrauens hält zurzeit viele Retrostoffe bereit, und da ich mich vor kurzem dem Jerseystoff genähert habe, hatte ich nun Mut, es erneut zu probieren, um ein Kleid zu nähen. Für knappe 20 EUR erstand ich einen wunderschönen Jacquardstoff (100 % Baumwolle, jedoch stretchig wie Jersey).

    Den Schnitt namens Jeannie bestellte ich bei „schnittchen.com“, ein Berliner Label mit Modellen, die besonders für NähanfängerInnen geeignet sind. Angenehm ist bei den Schnitten, dass man sie direkt aus dem Bogen herausschneiden kann, ohne sie zu übertragen und die Naht- und Saumzugaben bereits enthalten sind und nicht mehr hinzugerechnet werden müssen.
    Im Nähblog von „schnittchen.com“ zeigen Frauen ihre nachgenähten Modelle. Und so wurde ich erst aufmerksam, da der ausgewählte Stoff des Originals (silberglänzend!) verhinderte, dass ich mir den Schnitt des Kleides überhaupt ansah. Erst der Eintrag von Trine aus Dänemark zeigte mir, dass sich der Schnitt sehr gut für Retrostoffe eignet. Sie hat noch ein paar Änderungen vorgenommen, diese habe ich jedoch nicht übernommen und habe es ersteinmal nach der Schritt-für-Schritt-Anleitung versucht, die durch die Ergänzung von Zeichnungen (abrufbar über die Website) sehr gut war.
    Trotz wenig Näherfahrung (was Kleidung betrifft), schaffte ich es ohne große Schwierigkeiten, das Vlies an den richtigen Stellen aufzubringen, den Rockschlitz zu nähen und Ober- und Unterteil mit der richtigen Wickeloptik aneinanderzunähen.

    Durch den Stretchanteil des Stoffes konnte ich zum Glück auf einen Reißverschluss verzichten. Aufregend bis zur letzten Minute war, ob die anvisierte Größe passen würde, da ich mich laut der angegebenen Maßtabelle zwischen Größe 36 und 38 bewegte, das abgebildete Model mit meiner Körpergröße Größe 36 trug, was mir tendenziell eher zu eng/klein ist.

    Da der erste Versuch nun so gut geklappt hat, und das Kleid sich bereits beim ersten Anziehen sehr gut anfühlte, erwäge ich, mir den Stoff noch in einem anderen Farbton zu kaufen …

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  • Allgemein,  Stoff

    Recycling intensiv

    Nicht aufschieben und nicht wegwerfen – unter diesem Thema ging ich den vorletzten Sonntag an. Mehrere Projekte warteten darauf, von mir ausgebessert zu werden:

    1. einige Schnüre meiner Bettwäsche, die beim Schleudergang abgetrennt wurden (auch das Bettlaken war kiebig und hatte ein Loch in das Netz gerissen, von dem es eigentlich geschützt werden sollte),
    2. mein Prag-T-Shirt, dessen Aufdruck ich rettete, um ihn auf ein anderes T-Shirt zu nähen,
    3. der Schlag meiner Woodstock-Hose, der in Gedanken an die wilden 60er doch etwas groß ausgefallen war und zu möglichen Unfällen geführt hätte (sich mit der Fußspitze im Hosenbein verheddern und dann der Länge nach hinfallen – praxiserprobt!) und
    4. meine geliebte Röhrenjeans, die beim Schneidersitz auf dem Sofa einen furchterregenden Laut von sich gab und neben der Schrittnaht riss.

    Für die Jeans-Projekte 3 und 4 habe ich mir eine Jeans-Nähnadel für meine Maschine gegönnt, das Nähen war wirklich entspannter (keine Angst, dass einem im nächsten Moment die Nadel um die Ohren fliegt!).
    Das Ausbessern der Hose hat sich sehr gelohnt, ursprünglich wollte ich mir gleich eine neue Hose kaufen und bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich das Loch noch flicken könnte. Zum Glück haben sich schon andere Menschen mit dem Thema befasst, so dass ich dank eines wunderbaren Tutorials meinen Plan geschwind in die Tat umsetzen konnte. Vielen Dank an die Bloggerin!

    Die Naht ist verdeckt und beim Tragen nicht sichtbar, hier zwei Fotos (einmal von innen, einmal von außen):

    Naht innen Naht außen

    Fotos meiner wunderschönen neuen Schlaghose folgen!

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  • Stoff

    Umnäh-Tag

    Es gibt die Tage, an denen man Neues erschafft und Tage, an denen man Altes in neuem Glanze erstrahlen lassen möchte.

    Heute war zweiteres angesagt:

    1. Meine Woodstock-Hose, die sich nach einem Jeans-Dreieck sehnt, das sie zur Schlaghose verwandelt und ihre Stickerei zur Geltung bringt. Netterweise hat mir meine Mutter vor einiger Zeit alte Jeans-Hosen von sich mitgebracht, so dass ich entsprechendes Material zum Nähen habe. Das Nähen war letztlich nicht der zeitraubende Teil, sondern das Auftrennen der Nähte. Von 15 bis 17 habe ich regelmäßig irgendwelche Beinnähte aufgetrennt, wieder zusammengenäht oder Stoffe eingenäht. Dies ist nun aber auch schon ein paar Jahre her, und ich habe mittlerweile vergessen, wieviel Zeit es braucht. Ergebnis: mein Augenmaß war ganz zufriedenstellend, auch die Nähte sind gut, evtl. nähe ich den Schlag doch noch eine Wenigkeit kleiner, da ich ansonsten Angst habe, dass ich vorne mit dem Schuh drin steckenbleibe (leider hatte ich schon mal einen kleinen Unfall mit dieser Art von Hose, was ich an dieser Stelle nicht vertiefen möchte). Bild folgt beim ersten Tragen.
    2. Meine neue IKEA-Bettwäsche macht mich sehr glücklich – sie ist grau-weiß gepunktet. Was ich allerdings gar nicht gut haben kann: wenn Größe von Bettdecke und -bezug einige Zentimeter voneinander abweichen, was dazu führt, dass man Stofffalten an den Kanten hat. Irgendwann wurde es mir zu bunt, und ich habe mal ausgemessen, wieviel zu groß der Bezug ist. Ich kam auf erschreckende 10 cm an den Längsseiten und 15 cm am Kopfende. Radikal bin ich zu Werke gegangen und habe die entsprechenden Kürzungen vorgenommen. Ich sage euch: ein Traum!
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  • Stoff

    By the time we got to Woodstock, we were half a million strong, and everywhere there was song and celebration. (Crosby, Stills, Nash & Young „Woodstock“)

    Das Motiv ist fertiggestickt, nur der Schlag fehlt noch. Insgesamt habe ich wesentlich kürzer gebraucht als gedacht. Beschwingt hat mich die Musik von Crosby, Stills, Nash & Young, von denen auch der obige Liedtext stammt. Eine Schande, dass ich so spät geboren bin, um all das live mitbekommen zu haben, aber man kann es sich leider nicht aussuchen.

    Mein bunter Sommer kann kommen …

    Woodstock

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  • Stoff

    Sie ist fertig …

    Letztes Wochenende war ich sehr fleißig und habe unter anderem meine Hose endlich (!) fertiggenäht. Was fehlte noch? Der Knopf und der Saum. Ein Grund, warum es so lange gedauert hat: den Saum per Hand nähen, damit man die Naht möglichst nicht sieht. War gar nicht so schlimm, wie ich dachte, aber hat natürlich etwas länger gedauert.

    MarleneHoseWunderschön finde ich meine erste Hose mit Taschen! Der hohe Schnitt lässt sich wunderbar mit Blusen kombinieren, die aus den regulären Hüfthosen häufig herausrutschen. Sie fällt bzw. steht gut (hat nur einen geringen Anteil an Elastan), sitzt perfekt und ist lang genug!

    Das Modell ist edler ausgefallen als ursprünglich geplant, das nächste wird etwas hippiger. Einen schönen Patchworkstoff hatte ich leider nicht gefunden, aber mir schwebt schon etwas Rotes vor …

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